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10 Verhaltenstipps, wenn gerade Einbrecher im Haus sind

Einbrecher im Haus: Allein der Gedanke daran lässt Unsicherheit aufkommen. Damit du für den Ernstfall gewappnet bist, findest du hier zwei Einbruchsszenarien und 10 entsprechende Verhaltenstipps.

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Die Vorstellung macht uns allen Angst: Merkwürdige Geräusche im Haus, doch niemand ist da, außer man selbst. Egal, ob bei dir eingebrochen wird, während du schläfst, oder ob du den Einbrecher auf frischer Tat ertappst, sobald du vom Einkaufen oder von der Arbeit nach Hause kommst: Allein der Gedanke daran lässt ein Gefühl von Unsicherheit und Hilflosigkeit aufkommen. Was ist nun zu tun? Wie verhalte ich mich? Damit du für den Ernstfall gewappnet bist, findest du im Folgenden zwei Einbruchsszenarien und 10 Tipps, wie du dich richtig verhältst.

Szenario Nr. 1: Bei dir wird eingebrochen, während du schläfst

Jährlich wird in Deutschland etwa 85.000 Mal eingebrochen. Doch nur etwa 20 % der Einbrüche finden zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr früh statt – also dann, wenn die meisten Bewohner schlafen. Auch wenn es weitaus seltener vorkommt, solltest du dennoch für den Ernstfall gewappnet sein. Die Polizei empfiehlt, die folgenden 5 Schritte zu befolgen, sobald du einen Einbrecher in deinem Haus vermutest:

Einbrecher

1. Polizei anrufen

Zuallererst sollte immer die Polizei gerufen werden. Damit das möglich ist, ohne dem Einbrecher über den Weg zu laufen, solltest du dein Mobiltelefon nachts stets in greifbarer Nähe haben. 

Polizei anrufen

2. Ins Kinderzimmer gehen

Anschließend sollten Eltern – wenn möglich – unbemerkt ins Kinderzimmer gehen, um die Sicherheit ihrer Kinder zu gewährleisten. In den meisten Fällen befinden sich das Schlafzimmer der Eltern und das Kinderzimmer glücklicherweise auf derselben Etage bzw. direkt nebeneinander. Wer keine Kinder hat, sollte im Schlafzimmer bleiben und auf keinen Fall die Konfrontation mit den Einbrechern im Haus suchen, da sie mit hoher Wahrscheinlichkeit bewaffnet sind – auch wenn es nur ein Schraubenzieher sein sollte.

Bewaffnet

3. Zimmertür abschließen

Sofern es möglich ist, sollte die Zimmertür abgeschlossen werden. Ist die Tür nicht abschließbar, können leicht verschiebbare Möbelstücke vor die Tür gestellt werden, um sich zu verbarrikadieren und sich so mehr Sicherheit vor dem Eindringling zu verschaffen.

Zimmertür abschließen

4. Licht anmachen

Wer sich traut, sollte anschließend das Licht anmachen und Geräusche von sich geben. Das Verschieben der Möbelstücke ist dabei eine gute Möglichkeit. Auch das Fenster zu öffnen und nach Hilfe zu rufen, ist eine effektive Maßnahme, um den Einbrecher in die Flucht zu schlagen. Denn Einbrecher wollen die Konfrontation mit den Bewohnern vermeiden. Wenn sie begreifen, dass sie nicht allein sind, suchen sie in der Regel schnell das Weite.

Licht anmachen

5. Abwehrbereit sein

Sollte der seltene Fall eintreten, dass es den Einbrecher nicht beeindruckt, dass jemand zu Hause ist, solltest du für den Ernstfall abwehrbereit sein. Nimm dafür Pfefferspray zur Hand oder einen Gegenstand, mit dem du dich im Notfall zur Wehr setzen kannst. In den allermeisten Fällen kommt es jedoch glücklicherweise nicht zu dieser Situation.

Pfefferspray

Szenario Nr. 2: In deinem Haus sind Einbrecher, wenn du nach Hause kommst

Weitaus wahrscheinlicher als ein Einbruch in der Nacht ist ein Einbruch am Tag. Denn 80 % der Einbrüche in Deutschland finden tagsüber zwischen 10 und 20 Uhr statt. Solltest du also nach dem Einkaufen oder der Arbeit nach Hause kommen und eine aufgebrochene Eingangs- oder Balkontür vorfinden, gibt es auch hier 5 Schritte, die du laut Polizei befolgen solltest:

1. Haus nicht betreten bzw. sofort wieder verlassen

Sobald du bemerkst, dass deine Eingangs- oder Balkontür aufgebrochen wurde, solltest du dein Zuhause sofort wieder verlassen, um den Einbrechern in deinem Haus nicht zu begegnen.

Eingangstür

2. Polizei rufen

Draußen angekommen, solltest du direkt dein Mobiltelefon zur Hand nehmen und die 110 wählen. Falls du kein Telefon dabeihast, kannst du deine Nachbarn um Hilfe bitten.

Polizei rufen

3. Auf dich aufmerksam machen

Mache anschließend auf dich aufmerksam, aber ohne dem Einbrecher in deinem Haus den Fluchtweg abzuschneiden. Klingle bei deinen Nachbarn, macht gemeinsam Lärm, um dem Eindringling zu signalisieren, dass er nicht mehr allein ist.

4. Nicht direkt konfrontieren

Wichtig ist, den Einbrecher nicht direkt zu konfrontieren. Gehe nicht heldenhaft in dein Haus, um ihn in die Flucht zu schlagen. Denn wenn sich ein Einbrecher wehren muss, schreckt er oft vor körperlicher Gewalt nicht zurück. Immerhin ist sein oberstes Ziel, nicht von der Polizei erwischt zu werden. Beobachte daher das Geschehen passiv und warte auf die Polizei.

5. Aussehen und Fahrzeugkennzeichen einprägen

Während du draußen auf der Straße auf dich aufmerksam machst, solltest du dir, falls du den Einbrecher bei der Flucht siehst, dessen Aussehen und gegebenenfalls das Kennzeichen eines etwaigen Fluchtfahrzeuges einprägen. Das hilft der Polizei dabei, den Täter ausfindig zu machen und das Diebesgut sicherzustellen.

Fahrzeug

Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Einbruchs zu werden, ist statistisch gesehen gering, die große Angst vor einem Einbruch also unbegründet. Denn nur bei einem von 1.000 Menschen wird tatsächlich eingebrochen. Oftmals handelt es sich dabei auch nur um einen Einbruchsversuch, der fehlgeschlagen ist. Wenn dich die Statistiken aber nicht beruhigen, helfen freilich nur präventive Maßnahmen wie ein sicheres Schloss, abschließbare Fenster und Balkontüren, Rollläden sowie hochwertige Alarmsysteme, um für ein stärkeres Sicherheitsgefühl im eigenen Heim zu sorgen.

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Vorschaubild: ©pinterest/bestlifeonline