Die Millionenmetropole Mexiko-Stadt ist weltweit wegen ihrer hohen Kriminalitätsrate berüchtigt. Statistiken zufolge wurden neun von zehn Frauen in der Hauptstadt Mexikos bereits Opfer sexueller Belästigung. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, findet dort zurzeit eine eher ungewöhnliche Kampagne statt. In einer U-Bahn gibt es einen Sitzplatz ausschließlich für Männer. Das Besondere: Die Sitzfläche ist einem nackten Mann nachempfunden!
Die Reaktionen von Passanten auf diese ungewohnte Sitzgelegenheit wurden von einer versteckten Kamera aufgenommen:
Die „Probanden“ wissen zunächst natürlich nicht, was der Sinn und Zweck des Ganzen sein soll. Sie reagieren entweder etwas verwundert oder auch skeptisch. Einige setzen sich kurz hin, stehen dann aber sofort wieder auf, andere wollen gar nicht erst Platz nehmen.
Erst das Schild auf dem Boden erklärt das Experiment: „Wenn Ihnen das unangenehm ist, stellen Sie sich vor, wie sich Frauen jeden Tag an einem Ort fühlen, an dem sexuelle Belästigung zum Alltagsgeschehen gehört.“
Im öffentlichen Nahverkehr sind alle darauf angewiesen, dass sich jeder angemessen verhält. Leider gibt es noch immer viel zu viele Menschen, die den engen Kontakt in Bus und Bahn ausnutzen, um Frauen anzufassen, sich vor ihnen zu entblößen oder sie auf andere Art und Weise zu belästigen. Für Frauen, denen so etwas schon zugestoßen ist, kann sich so der Weg nach Hause in einen Albtraum entwickeln.
Zumindest ist diese Kampagne eine effektive Methode, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu erregen und sie zum Nachdenken zu bewegen. Und je mehr insbesondere die männlichen Fahrgäste für dieses Problem sensibilisiert werden, desto eher trauen sie sich auch, im Notfall Frauen zu beschützen, die Täter zu stoppen und somit der Belästigung ein Ende zu setzen.