Als die in den USA lebende Taiwanerin Samantha Weng nur einen Monat nach ihrer Hochzeit schwanger wurde, war sie überglücklich. Sie konnte es gar nicht abwarten, Mutter zu werden.
In der siebten Woche konnte jedoch der Arzt bei einer Routineuntersuchung gar keinen Fötus entdecken und befürchtete bereits eine Extrauteringravidität, d.h. eine außerhalb der Gebärmutterhöhle eingenistete Schwangerschaft. Einige Wochen später jedoch war die Überraschung dafür umso größer: Bei der nächsten Untersuchung tauchten im Ultraschall nämlich gleich zwei Föten auf. Allerdings war damit das „Ende der Fahnenstange“ noch lange nicht erreicht.
Mit jeder weiteren Woche und jedem neuen Ultraschall wurde im Bauch der jungen Frau ein weiterer Fötus festgestellt. Am Ende wurde Samantha und den behandelnden Ärzten schon angst und bange.
Auf der einen Seite war die junge Frau zwar überglücklich, doch spätestens als ihr die Ärzte zu einer Reduktion der Vierlinge rieten, also dem absichtlichen Töten eines oder mehrerer Föten im Mutterleib, konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Samantha konnte und wollte nicht über Leben und Tod entscheiden: „Egal, welches Baby es treffen würde, es wäre nicht fair. Ich glaube, dass jedes eine Chance bekommen sollte.“
Am 21. Oktober 2010 kamen die Vierlinge schließlich in der 26. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt zur Welt. Aber anstatt sich über die Geburt ihrer vier kleinen Engel freuen zu können, wartete sie gebannt darauf, ob alle den Eingriff überstanden hatten. Das Ehepaar wusste, dass noch ein langer und steiniger Weg vor ihnen liegen würde.
Sie tauften ihre Töchter auf die Namen Audrey, Emma, Natalie und Isabelle. Nach einigen Wochen auf der Neugeborenen-Intensivstation konnten die stolzen Eltern ihre Töchter endlich mit nach Hause nehmen, wo das Abenteuer erst so richtig begann.
Jeden Tag mussten 40 Windeln gewechselt werden und Samantha war rund um die Uhr damit beschäftigt, ihre Babys zu stillen – von den schlaflosen Nächten ganz zu schweigen.
Als Frühchen hatten die vier Mädchen allerdings auch keinen einfachen Start ins Leben. Alle vier litten an einer Schlafstörung und der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung. Für das Paar gab es also wirklich keine ruhige Minute!
Mittlerweile sind aus den vier Babys vier glückliche, sieben Jahre alte Mädchen geworden, die es lieben, herumzutollen, und ihren Eltern jeden Tag ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Trotzdem macht sich Samantha noch heute manchmal Vorwürfe und würde ihren Schätzchen gerne mehr bieten können.
Wenn du noch mehr Bilder aus dem Leben der Vierlinge sehen möchtest, kannst du dir dieses Video ansehen:
Für Samantha und ihren Mann war die Schwangerschaft und Geburt ein wahres Wechselbad der Gefühle. Sie sind noch immer jede Sekunde ihres Tages damit beschäftigt, sich um die Vierlinge zu kümmern und ihnen ein schönes Leben zu bereiten. Auch wenn das Paar weiß, dass es noch viele Hürden zu überwinden hat, würden die beiden sich immer wieder so entscheiden. Viel Glück!