Kesha Bernard sitzt im Flieger auf den Weg von Seattle nach Denver. Die Fotografin und zweifache Mutter bekommt hautnah mit, wie die anderen Passagiere reagieren, als sich die weinenden Kinder eines Fluggastes nicht beruhigen lassen. Was sie in der Kabine erlebt, schildert sie auf ihrer Facebook-Seite:
„Alle sitzen im vollbepackten Flugzeug. Und ein Baby beginnt zu weinen. Ich bin an Kindergeschrei gewohnt und blende es aus. Alle anderen fangen an sich zu räuspern und zu murmeln. Dann schreien zwei Kinder, als die Mutter versucht dem Kleinkind den Gurt anzulegen. Aber was dann passiert, kann ich nicht ignorieren.
Eine Frau beschwert sich bei der Mutter, ihr Kind solle aufhören, gegen ihren Vordersitz zu treten. Dann greift sie nach hinten und zieht am Bein des Mädchens. Währenddessen steht die Flugbegleiterin nur da und macht nichts. Ich drehe mich um und die Leute starren die Mutter an, die alleine mit drei Kindern ist… einem schreienden Kleinkind, einem weinenden Baby und einem älteren Kind. Eine erwachsene Frau hält sich die Hände über die Ohren und schneidet der Frau Grimassen. Ich kann die Mutter damit nicht alleine lassen, stehe auf und frage, ob sie Hilfe braucht. Sie drückt mir sofort ihr Baby in die Arme. Ich setze mich hin für den Start und das Weinen hört auf. Jetzt sitze ich also hier und halte dieses süße schlafende Baby.
Was ich sagen möchte: Seid nett und aufmerksam. Wenn jemand Hilfe braucht, helft ihm um Gottes Willen. Sich beschweren und brummeln bewirkt rein gar nichts, außer, dass sich die Person noch schlechter fühlt. Helft euch gegenseitig… das macht die Dinge nur einfacher.“
Als einziger Fluggast hat Kesha die dreifache Mutter nicht mit Blicken gestraft, sondern ihre Hilfe angeboten – und konnte das Baby prompt beruhigen. Denn die Mutter zweier Kinder kann sich nur zu gut in ihre Situation hineinversetzen. Über 100.000 Mal wurde der Facebook-Post der US-Amerikanerin mit dem Aufruf nach mehr Verständnis und Nächstenliebe bereits geteilt. Denn auch wenn so manch einer das vergessen haben sollte: Jeder von uns war schließlich einmal Kind und die sind nun einmal noch nicht so wohlerzogen, geduldig und leise wie Erwachsene.