Als Ayla Heller aus Gresham im Staat Oregon (USA) ihr erstes Kind erwartete, war sie voller Freude und Hoffnung auf ihre neue kleine Familie.
Alles in ihrer Schwangerschaft verlief gut und problemlos, doch kurz vor dem berechneten Geburtstermin, während der 38. Woche, geschah etwas Erschreckendes.
Ayla stand morgens wie gewohnt auf und ging zur Arbeit. Sie bemerkte bereits, dass ihr Kind sich nicht stark bewegte, machte sich aber keine Sorgen. Vielleicht war es einfach in einer ruhigen Stimmung, wie schon oft zuvor.
Gegen Mittag spürte sie, wie das Kind sich regte, und ihr fiel auf, dass es sie den ganzen Tag über noch nicht getreten hatte. Doch es bewegte sich und Ayla selbst fühlte sich gut, also würde schon alles in Ordnung sein.
Doch als sie abends zu Hause war, legte ihr Partner Dalton ihr die Hand auf den Bauch und fragte, wie es dem Baby gehe. Ayla wurde nervös, denn sie wurde gewahr, dass das Kind sich nicht weiter geregt hatte.
Sie nahm ein Bad und ließ Dalton mit einem Fetal-Doppler (einem tragbaren kleinen Ultraschallgerät) nach dem Herzschlag des Babys horchen. Der Herzschlag war da und schien normal, aber das Kind bewegte sich nicht.
Die werdenden Eltern waren ratlos. Hatten sie Grund zur Sorge? Sie lasen zahlreiche Schwangerschaftsratgeber, doch die eine Hälfte riet ihr, sofort ins Krankenhaus zu fahren, und die andere sagte, das Baby habe inzwischen einfach zu wenig Platz, um sich stark zu bewegen.
Ayla wandte sich schließlich an ihre Mutter und bat sie um Rat. Diese bestärkte sie darin, ihrem Instinkt zu trauen. „Ruf deine Hebamme an“, schrieb sie ihr zurück, und Ayla tat genau das. Die Hebamme organisierte sofort eine Untersuchung in einer nahegelegenen Klinik für Geburtshilfe.
In der Klinik angekommen, wurde Ayla an Geräte angeschlossen und untersucht. Kurze Zeit später hatte ihre Hebamme alarmierende Neuigkeiten für sie: Ein sofortiger Notkaiserschnitt war notwendig. Ayla war geschockt.
Die Ärzte und die Hebamme verloren keine Zeit und machten sich an die Arbeit. Sie holten die kleine Maddy auf die Welt, so schnell sie konnten – und keinen Moment zu früh. Aylas Plazenta war stark verkalkt und das Baby war nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt worden.
Das Kind hatte sich nicht mehr bewegt, um seine Kräfte zu schonen. Wäre Maddy nicht auf die Welt geholt worden, hätte sie starken Schaden genommen und die folgende Nacht wahrscheinlich nicht überlebt.
Als sie Sauerstoff und eine stärkende Glukoselösung bekam, erholte sie sich jedoch schnell.
Ihre Eltern sind erleichtert und überglücklich. Ayla hat eine Botschaft für alle werdenden Mütter:
„Wenn ihr Zweifel habt, dann lasst euch untersuchen! Geht immer auf Nummer sicher. Ich hätte das beinahe nicht getan. Ich hätte beinahe bis zum nächsten Morgen gewartet, um zu sehen, ob sich etwas ändern würde. Und hätte ich das getan, hätte ich sie verloren.“
Wie recht sie hat. Schließlich ist es immer das Richtige, im wahrsten Sinne des Wortes auf sein Bauchgefühl zu hören.