Eigentlich sollte es für die Verkäufer des thailändischen Motorradladens „Maxsingburibike“ ein ganz normaler Arbeitstag werden. Als jedoch ein älterer Herr in schäbigen Klamotten und Flipflops das Geschäft betrat, nahm ihr Tag eine unvergessliche Wendung.
Verstohlen beobachteten die Angestellten den Mann in zerschlissener Kleidung beim Herumstöbern, sprachen ihn jedoch nicht an, denn sein ärmliches Erscheinungsbild ließ darauf schließen, dass er kein Motorrad kaufen würde.
Der Mann sah sich sehr interessiert in dem Laden um und begutachtete schließlich ein Motorrad sehr genau – eine Harley Davidson. Da ihn die Angestellten weiterhin ignorierten, zog er schließlich die Aufmerksamkeit des Ladenbesitzers auf sich. Die beiden Männer kamen ins Gespräch und der Geschäftsführer beantwortete dem Herrn jede Frage detailliert. Nach ungefähr zehn Minuten zog der Mann unerwartet Geld aus seiner Tasche. Eine Menge Geld. So viel Geld, dass es auf den Cent genau ausreichte, um die Harley Davidson sofort in bar zu bezahlen.
Völlig fassungslos starrten sowohl der Besitzer als auch die übrigen Verkäufer, die die Szene die ganze Zeit beobachtet hatten, auf das Geld – 600.000 thailändische Baht, das sind etwa 15.000 Euro. Auch andere Kunden bekamen das Geschehen mit und dokumentierten es, indem sie Fotos machten und diese später auf Facebook teilten.
Nachdem der nun nicht mehr so ärmlich wirkende Mann seine Harley Davidson bezahlt hatte, verließ er den Laden. Nur wenige Tage später kehrte er jedoch zurück, um an seiner Maschine kleine Änderungen vornehmen zu lassen.
Auch bei diesem Besuch lenkte der Herr wieder die Aufmerksamkeit der Ladenmitarbeiter auf sich, denn er sah im Vergleich zu seinem ersten Besuch ganz anders aus: Er hatte den Style eines waschechten Bikers, bei dem Jeans, bedrucktes T-Shirt, Schmuck und Sonnenbrille nicht fehlen dürfen.
Schließlich stellte sich heraus, dass der Mann, Lung Decha, ein einfacher Mechaniker ist, der nicht reich ist, sondern sein Leben lang hart gearbeitet hat. Nun ist er Rentner und hat sich einen Traum erfüllt: eine eigene Harley Davidson. Das Geld für die Maschine hatte er sich über all die Jahre mühsam zusammengespart, um sich nun im Ruhestand etwas gönnen zu können – und wie er das konnte! Und zusätzlich hat er die Angestellten des Motorradgeschäftes sogar noch gelehrt, dass man Menschen nicht nur nach ihrem Aussehen beurteilen darf.