In sozialen Netzwerken wie Instagram und YouTube präsentieren sich Models, Influencer und Hollywoodstars von ihren schönsten Seiten. Dass an den Fotos und Videos, die hochgeladen werden, nicht alles echt ist, ist mittlerweile vielen klar. Dennoch vergisst man schnell, dass die dort „vorgelebten“ Schönheitsideale nicht maßgeblich sind.
Junge Mädchen, aber auch gestandene Männer, werden von den vermeintlichen Vorbildern beeinflusst und vor allem verunsichert. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile in den sozialen Medien einige Bewegungen gegen Magerwahn und Bodyshaming. Frauliche Körper und nicht so harte Sixpacks sind genauso attraktiv wie gestählte Körper und dünne Taillen, denn alle Körper sind schön. Diese Botschaft findet immer mehr Anhänger.
Auch die Brasilianerin Mariana Mendes gehört zu den Verfechterinnen von individueller Schönheit. Sie selbst weiß, wie es ist, anders auszusehen, als es einem die Fashion- und Filmbranche vorlebt. Denn ihr Gesicht entspricht keineswegs dem Durchschnitt – und das ist auch gut so, findet sie.
Die heute 24-Jährige wurde nämlich mit einem dunklen Muttermal im Gesicht geboren. Das sogenannte konnatale Nävuszellnävus erstreckt sich von ihrer Stirn über die Nase bis zwischen ihre beiden Augen. Diese gutartige Hautfärbung ist sehr selten, kommt sie schließlich nur bei etwa 1 Prozent aller Neugeborenen weltweit vor.
„Als ich ein kleines Mädchen war, bemerkte ich, dass ich etwas an mir hatte, was die anderen Kinder nicht hatten. Aber meine Eltern sagten, dass mich dieses Muttermal besonders machte, und daher fühlte ich mich immer wohl damit“, erzählt Mariana von ihrer Kindheit. Sie hatte nie das Bedürfnis, das Muttermal zu überschminken oder medizinisch entfernen zu lassen, sondern war immer stolz darauf. Sie sieht das Geburtsmal als einen Teil ihrer Persönlichkeit und schämt sich nicht dafür.
Anderen Menschen, die mit einem „Makel“ an ihrem Körper hadern, möchte sie zeigen, dass es nichts Schlimmes oder Hässliches ist. Auf ihrem Instagram-Kanal zeigt sich die schwarzhaarige Schönheit mal professionell sexy, mal ganz locker zusammen mit ihrer Familie. Sie möchte als Model arbeiten und dabei dem Trend eines perfekten, vorgeschriebenen Körpers entgegentreten.
Die meiste Unterstützung auf dem Weg zu diesem Ziel erhält sie von ihrem Freund Luca. Dieser fotografiert die meisten Bilder, welche Marina mit ihren mittlerweile 21.000 Followern teilt. „Als ich sie das erste Mal sah, bemerkte ich das Muttermal nicht. Ich dachte, dass sie einfach ihre Haare im Gesicht hatte. Als ich dann sah, was es war, fand ich sie trotzdem wunderschön“, erklärt Luca seine erste Begegnung mit Mariana.
Mariana modelt mittlerweile für einige kleine Magazine und hofft, dass sie durch ihre Bekanntheit in den sozialen Netzwerken noch größere Jobs bekommt. Damit könnte ihre Botschaft noch mehr Menschen erreichen, denn sie ist der Meinung: „Wir müssen nicht von einem einzigen Schönheitsideal besessen sein. Ich liebe es, Fotos von mir zu machen, weil mir die Auswirkungen dieser besonderen Aufnahmen gefallen.“
Es ist schön zu sehen, dass einige Frauen und Männer sich weigern, unerreichbaren Schönheitsidealen nachzueifern, und stattdessen einfach sie selbst – und damit glücklich – sind. Mariana ist eine wunderschöne Frau, die es auf jeden Fall verdient hat, auch für bekanntere Marken modeln zu dürfen.