Die Pitbull-Hündin Nana musste schon viel Leid ertragen. Was genau ihr jedoch in den ersten acht Jahren ihres Lebens zugestoßen war, lässt sich nur erahnen. Auf jeden Fall bot das arme Tier einen erschütternden Anblick, als es schließlich im Februar 2013 in einem Tierheim in Los Angeles abgegeben wurde.
Der achtjährigen Hündin fehlten bereits sämtliche Zähne. Möglicherweise wurden sie von ihrem vorherigen Besitzer gezogen oder sie sind infolge von schlechten Haltungsbedingungen, wie Ketten- oder Käfighaltung, ausgefallen.
Ihre Ohren waren auf seltsame Weise verstümmelt, voller Wucherungen und von Pilzinfektionen betroffen. Außerdem hatte sie Hautkrebs. Vermutlich wurde Nana in einer illegalen Zuchtfarm gehalten und hatte ungefähr fünfzehn Mal geworfen, schätzte ein Tierarzt.
Aufgrund ihres Zustands hatte die arme Hündin dringend eine Behandlung nötig, ganz zu schweigen von einem richtigen Zuhause. Das Tierheim stellte schließlich eine Anzeige ins Internet, auf die wenige Tage später eine junge Medizinstudentin reagierte.
„Bis zum heutigen Tag kann ich nicht erklären, was mich zur Adoption bewogen hat. Ich sah Nana und bewarb mich als Pflegemutter, ohne groß darüber nachzudenken. Ich weiß aber, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war“, erzählt Stephanie Doris.
Eigentlich wollte sich die junge Frau nur ungefähr zwei Wochen um Nana kümmern, um sie weitestgehend gesund zu pflegen. Die lebensfrohe Hündin wurde während dieser Zeit umfangreich behandelt und erholte sich prächtig. Ein Wermutstropfen war jedoch, dass ihre Ohren und Gehörgänge operiert werden mussten, weshalb sie ihr Hörvermögen verlor.
„Nach dem Eingriff verwandelte sie sich völlig und blühte auf. Sie ist nun viel glücklicher“, erzählt Stephanie. Im Laufe der Zeit wuchs ihr die etwas ältliche Hündin fest ans Herz: „Sie liebt das Leben. Sie liebt es, zu schlafen und zu kuscheln. Sie mag es unheimlich gern, wenn man ihre Ohrstummel reibt. Sie schmilzt immer dahin, wenn ich es tue.“
Es ist daher nicht verwunderlich, dass aus Wochen schließlich Monate wurden, in denen sich Stephanie aufopferungsvoll um ihren Schützling kümmerte. Als sich dann schließlich jemand meldete, der ernsthaft an einer Adoption interessiert war, stand für Stephanie mittlerweile eines fest: Von Nana würde sie sich niemals trennen wollen.
Während all der Zeit heilten nicht nur die äußeren Wunden der misshandelten Hündin. Langsam entwickelte sie wieder Vertrauen zu ihrer Umwelt: „Nana hat den Menschen vergeben und lernt, neuen Menschen zu vertrauen. Vor ein paar Monaten ist noch sie weggelaufen, wenn ihr Fremde entgegenkamen. Inzwischen lässt sie unbekannte Personen an sich herankommen und sich von ihnen streicheln“, erklärt Stephanie.
Wie schön, dass sich noch alles zum Guten gewendet hat! Nana wird den Rest ihres Lebens in einem wunderbaren Zuhause verbringen dürfen. Ihr Beispiel zeigt, dass auch ältere Hunde ein schönes Leben verdient haben und dass sie noch sehr viel Liebe geben können.