Für Casey soll es eigentlich der glücklichste Tag ihres Lebens sein: Nach 6 gemeinsamen Jahren will sie ihrem Traummann Alex vor all ihren Freunden und ihrer beider Familien das Jawort geben. Doch am Abend vor der Hochzeit erfährt die US-Amerikanerin, dass sie ihren Bräutigam in spe doch nicht so gut kennt, wie sie dachte.
Im Magazin Whimn erzählt die junge Frau von der Nachricht, die alles veränderte:
„Den Tag vor der Hochzeit verbrachte ich mit meinen Freundinnen in einem Hotelzimmer, als ich eine Nachricht auf mein Handy bekam. Aber es waren keine Glückwünsche. Diese SMS war eine komplette Überraschung und stellte alles auf den Kopf.
Die Textnachricht war von einer unbekannten Nummer und enthielt eine Reihe von Screenshots. In der dazugehörigen Nachricht stand: „Ich würde ihn nicht heiraten. Wirst du es tun?“
Die Screenshots zeigten Nachrichten zwischen meinem Zukünftigen und einer anderen Frau. Unzählige Nachrichten, auch Selfies der beiden. Sie war das Gegenteil von mir. Ich bin blond und blass, die unbekannte Frau hatte dunkle Haare und olivfarbene Haut.
Die SMS reichten teilweise Monate zurück, manche waren erst ein paar Tage alt. Mein Hirn konnte gar nicht verarbeiten, was zur Hölle da gerade vor sich ging. Aber es gab keinen Zweifel darüber, dass diese Nachrichten echt waren.
‚Dieses Wochenende. Du und ich. Es wird heiß.‘
‚Dein Körper ist einfach nur unglaublich. Und weißt verdammt genau, wie du ihn einsetzen musst. Ich wünschte, meine Freundin hätte nur die Hälfte deiner Schlafzimmertricks drauf.‘
‚Ich vermisse dich so sehr. Ich kann nicht aufhören, an die Dinge zu denken, die wir miteinander anstellen. Ich habe noch nie zuvor so eine Verbindung gespürt.‘
Jedes Wort war wie ein Dolchstoß in mein Herz. Und die Hochzeit sollte in wenigen Stunden stattfinden. Wie sollte ich alles abblasen, wenn alle schon angereist waren und die ganze Feier schon bezahlt war?
Ich brach in Tränen aus. Meine Freundinnen meinten, ich solle die Hochzeit sofort absagen. Aber ich liebte Alex. Ich wollte ihn morgen heiraten. Ich war zu geschockt und traurig, um wütend zu sein. Ich rief ihn nicht an.
Irgendwann legte ich mich ins Bett, machte aber kein Auge zu. Im Morgengrauen erzählte ich meinen Freundinnen von meinem Plan – ich wollte vor den Altar treten und ihn dann vor allen unseren Freunden und Familien ‚auffliegen‘ lassen.
Mit bleischweren Füßen lief ich zum Altar, mein Brautkleid fühlte sich nur noch wie ein Kostüm an. Als Alex mein Gesicht sah, hatte er noch keine Ahnung, was ihn erwarten sollte. Ich holte tief Luft, drehte mich zu unseren Hochzeitsgästen und erzählte ihnen die Wahrheit über Alex.
‚Es wird heute keine Hochzeit geben‘, verkündete ich. ‚Wie es scheint, ist Alex nicht die Person, für die ich ihn gehalten habe.‘
Ein Raunen ging durch die Menge und Alex versuchte, meine Hand zu nehmen. Doch ich legte meinen Brautstrauß nieder und las alle Nachrichten vor, die die unbekannte Frau mir geschickt hatte. Mit jedem einzelnen Wort wich mehr Farbe aus Alex‘ Gesicht. Ich schaute ihn mit Tränen in den Augen an und er hatte mir nichts zu sagen. Er stahl sich aus der Kirche, seinen Trauzeugen im Schlepptau. Seine Familie blieb voller Schock zurück.
‚Ich liebe euch alle und so furchtbar das alles ist, bin ich doch froh, dass ihr alle da seid. Es wird heute keine Hochzeit geben, aber dafür eine Feier für Ehrlichkeit. Eine Feier dafür, die wahre Liebe zu finden, und dafür, deinem Herzen zu folgen, auch wenn es weh tut.‘
Es folgte leiser Applaus und kleiner Jubel. Wie geht man korrekt mit so einer Hiobsbotschaft um? Es war bestimmt nicht die Hochzeit, die ich mir erträumt hatte. Aber es war eine verdammt spaßige Party.“
Mit ‚dem Einen‘ wollte Casey bis ans Ende aller Tage glücklich werden. Stattdessen wurden alle Hochzeitsgäste Zeugen vom Ende ihrer Beziehung. Aber zum Glück wurde der untreue Bräutigam noch vor dem Jawort entlarvt!