Eltern möchten ihre Kinder instinktiv vor allen möglichen Gefahren beschützen. So verständlich das auch sein mag – im Alltag ist das kaum machbar, zumindest was kleinere Blessuren betrifft. Irgendwann schürft sich jedes Kind das Knie auf oder schneidet sich, was im Gegenzug aber auch einen wichtigen Lernprozess darstellt. Schwere seelische Wunden jedoch, die infolge von Mobbing entstehen, gehören nicht dazu.
Kleiner Junge wird Opfer von Mobbing
Diese Wunden verheilen nur langsam oder nie, wie der folgende Fall auf erschütternde Weise veranschaulicht. Der kleine Junge Quaden Bayles aus Australien leidet an Kleinwuchs und ist häufiges Ziel von Mobbing-Angriffen.
Zuletzt war es so schlimm, dass der Neunjährige, in Tränen aufgelöst, von seiner Mutter von der Schule abgeholt wurde und davon sprach, sich das Leben zu nehmen. Sie filmte ihren Sohn, um die Folgen der Quälereien zu dokumentieren, und teilte das Video am 19. Februar 2020 auf Facebook, wo es zuletzt über 25 Millionen Mal angeklickt wurde. Es folgt ein Ausschnitt dieses aufrüttelnden Moments:
Der Schüler ist komplett aufgelöst
„Ich habe gerade meinen Sohn von der Schule abgeholt, wieder einen Mobbing-Angriff mitansehen müssen und den Schuldirektor angerufen. Ich möchte, dass jeder, dass Eltern, Erzieher und Lehrer eines sehen. Das sind die Folgen von Mobbing. Das macht Mobbing mit einem Kind. Könntet ihr bitte eure Kinder, Familie und Freunde aufklären? Es braucht manchmal nur noch einen weiteren Vorfall, und dann wundert sich jeder, warum Kinder Selbstmord begehen“, erzählt Quadens Mutter im Video.
„Gib mir ein Seil, ich will mich töten. Bring mich von hier weg. Ich könnte mir ins Herz stechen. Du schaust mich an. Selbst dir ist es egal, wenn ich dich anschaue. Du machst ja gar nichts. Alles ist futsch. […] Ich möchte jetzt einfach nur sterben. Ich möchte meinen Kopf in eine Fensterscheibe schlagen. Ich brauche jemanden, der mich umbringt. Jemanden, der mich totsticht“, sagt Quaden im Video.
Das Video vom Mobbing-Opfer erreicht Millionen
Dieses Video bewegte unzählige Menschen. Der US-Komiker Brad Williams, der ebenfalls als kleinwüchsiger Mensch auf die Welt kam, startete eine Spendenkampagne, nachdem er auf das Schicksal des Neunjährigen aufmerksam geworden war. Das Wunschziel betrug umgerechnet rund 9.000 Euro, die es Quaden und seiner Mutter ermöglichen sollten, nach Amerika zu reisen, um Disneyland in Kalifornien zu besuchen.
Bisher wurden über 430.000 Euro gespendet. Nach Angaben von Brad Williams soll das übrig bleibende Geld an Wohltätigkeitsorganisationen überwiesen werden, die sich gegen Missbrauch und Mobbing engagieren. Mittlerweile hat jedoch Quadens Familie die Reise nach Disneyland abgelehnt. Die gesamte Summe soll letzterem Zwecke zugutekommen.
Auf jeden Fall ist dieses Video ein eindringliches Zeichen für die Gefährlichkeit von Mobbing. Niemand darf so behandelt werden! Schon gar kein Kind. Hoffentlich wird dieses Video dazu beitragen, dass Quaden in Zukunft ohne diese Quälereien aufwachsen kann.
Quelle: Daily Mail
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