Manchmal dauert es ein ganzes Leben, bis ein Wunsch in Erfüllung geht. Die 94-jährige Martha Mae Ophelia Moon Tucker aus Birmingham, Alabama, USA, musste fast 70 Jahre warten, um sich einen Traum zu erfüllen, der für die meisten Frauen heutzutage selbstverständlich ist.
Alles begann an einem Sommerabend im Jahr 2021: Martha saß mit ihrer Enkelin Angela Strozier vor dem Fernseher und schaute den Komödienklassiker „Der Prinz aus Zamunda“. Während einer Hochzeitsszene beugte sich die alte Dame zu ihrer Enkelin hinüber und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich wollte schon immer ein Hochzeitskleid anprobieren. Ich hatte keines, als ich heiratete.“
Eine Hochzeit ohne richtiges Brautkleid – für eine Braut von heute wäre das eine unerträgliche Vorstellung. Doch Martha heiratete in einer anderen, traurigeren Welt: Als sie 1952 vor den Altar trat, galten in vielen Teilen der USA noch die Gesetze der Rassentrennung. Viele Bereiche des öffentlichen Lebens waren für Afroamerikaner tabu. Unter anderem war Schwarzen auch das Betreten von Brautmodegeschäften verboten. So kam es, dass Martha nicht in einem „Traum in Weiß“ heiratete, sondern in einem schlichten Kleid, das ihre damalige Arbeitgeberin für sie geliehen hatte.
Als Angela die traurige Geschichte ihrer Großmutter hörte, brach ihr das Herz. Im selben Moment fasste sie einen Entschluss: Sie wollte ihrer Großmutter, die ihr ganzes Leben auf so vieles verzichten musste, wenigstens diesen einen Wunsch erfüllen.
Am 3. Juli 2021 macht Angela mit ihrer nichts ahnenden Großmutter eine Überraschungstour. Im Brautmodengeschäft „David’s Bridal“ in Hoover, Alabama, soll Marthas Hochzeitstraum nach fast 70 Jahren in Erfüllung gehen: Dort darf sich die 94-Jährige das Hochzeitskleid aussuchen, das sie sich immer gewünscht hatte. Außerdem bekommt die Rentnerin ein Make-up von einer fähigen Visagistin.
Martha strahlt mit ihrem zauberhaften Kleid um die Wette. „Ich heirate!“, jauchzt die Rentnerin, als sie sich im Spiegel betrachtet. Angela geht das Herz auf, als sie ihre Großmutter so glücklich sieht.
„Ich habe in den Spiegel geschaut und mein eigenes Spiegelbild nicht erkannt“, erzählt Martha. „Ja, ich war so aufgeregt! Das war ein wunderbares Gefühl. Ehrlich, es fühlte sich so an, als würde ich heiraten!“
Nicht nur für Martha ist die Anprobe ein besonderer Moment – auch Enkelin Angela wird diesen Augenblick für immer im Herzen bewahren. „Sie hat für uns auf so viele Dinge verzichtet. Darum war es für mich ein unbezahlbarer Moment, ihr etwas zurückgeben zu können und ihr diesen Wunsch zu erfüllen.“
Was für eine liebevolle Idee, um eine starke und herzensgute Frau zu ehren! Angela hat mit ihrem einfühlsamen Geschenk gezeigt, dass es nie zu spät ist, Träume und Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen.
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Quellen: newsner, abc7chicago
Vorschaubilder: ©Facebook/Angela J D Strozier ©Facebook/Angela J D Strozier