Hochstapler wenden immer wieder perfide Maschen an, mit denen sie unschuldige Menschen um ihr Geld bringen. Deswegen ist es Balsam für die Seele, wenn ihnen wenigstens manchmal das Handwerk gelegt wird, wie im Fall dieser 73-jährigen US-Amerikanerin, die miese Trickbetrüger grandios überlistete.
Enkeltrick geht nach hinten los
Jean Ebbert heißt die ältere Dame, die in den Augen einer Betrügerbande im US-Bundesstaat New York ein leichtgläubiges Opfer zu sein schien. Mithilfe des klassischen Enkeltricks wollten die Hochstapler die Rentnerin um mehrere Tausend Dollar erleichtern.
Ein Betrüger rief dabei Jeans Nummer an und gab vor, ihr Enkel zu sein. Der Trickbetrüger behauptete, im Gefängnis zu sitzen, weil er betrunken Auto gefahren sei. Gegen eine Kaution von 8.000 US-Dollar, umgerechnet ca. 7.000 Euro, würde er aber wieder freikommen.
„Ich hörte ein Jammern. Ein Mann stöhnte, er habe einen Unfall gehabt. Ich dachte zuerst, dass das mein Schwiegersohn wäre. Der ist nämlich ein echter Witzbold. Dann sagte der Mann am Telefon aber: ‚Oma, ich brauche Hilfe.‘ Ich dachte mir: ‚Tja, keiner meiner Enkel ist alt genug, um Auto zu fahren.‘ Da stand für mich fest, dass es ein Betrugsversuch war. Ich wusste ab dem Punkt also, dass das ein echter Betrüger am Telefon war. Ich wusste aber auch, dass er mich nicht reinlegen würde“, erklärt Jean.
Die 73-Jährige spielte mit und telefonierte sogar mehrmals mit dem Trickbetrüger, mit seinem angeblichen Anwalt und einem vermeintlichen Kautionsbürgen. Jean wandte schließlich eine List an, die der Betrügerbande zum Verhängnis wurde:
„Ich sagte ihm, dass ich das Geld nur in bar zu Hause hätte. Eigentlich dachte ich, dass er darauf nicht hereinfallen würde. Tatsächlich ist er mir voll auf den Leim gegangen.“
Natürlich hatte die Rentnerin auch die Polizei informiert, die den Herrn, der die 8.000 Dollar abholen kam, sehr gerne kennenlernen wollte. Schließlich klingelte der 29-jährige Joshua G. an Jeans Haustür. Er nahm einen mit Küchenpapier gefüllten Umschlag entgegen und wollte unbekümmert das Grundstück verlassen.
In diesem Moment stürzten mehrere Polizisten aus Jeans Haus hervor und überwältigen den „Kautionsbürgen“, der sich nun wegen schweren Diebstahls vor einem Gericht verantworten muss.
„‚Erwischt!‘, hätte ich laut rufen können, denn so viele Leute fallen normalerweise darauf rein. Man hört es nur, wenn es anders ausgeht und jemand 8.000 Dollar unwiederbringlich verloren hat“, erzählt Jean.
Weitere Informationen zur Geschichte gibt es in diesem Video (auf Englisch):
Enkeltrick: Auch in Deutschland ein Problem
Auch in Deutschland wird der Enkel- oder Neffentrick gerne von Verbrechern genutzt, um ältere Menschen um ihr Geld zu bringen. Wie in Jeans Fall wohl auch, suchen Trickbetrüger im Telefonbuch Nummern von Personen, die eher altmodische Namen wie Hannelore oder Hartmut tragen.
Dann rufen die Betrüger ihr potenzielles Opfer an und stellen Eingangsfragen wie: „Hallo, Oma! Rate mal, wer dich gerade anruft!“ Falls das potenzielle Opfer einen Namen seiner Verwandten nennt, erzählt der Anrufer von seiner Geldnot. Dabei wird oft versichert, dass sehr bald alles zurückgezahlt werden könne. Dann versucht der Betrüger, der häufig nicht allein arbeitet, die Geldübergabe zu organisieren.
Wer es aber wie Jean eines Tages mit Betrügern zu tun bekommt, sollte grundsätzlich nicht auf eigene Faust versuchen, sie zu überlisten. Die Polizei Brandenburg empfiehlt, einfach aufzulegen, wenn jemand telefonisch um Geld bittet. Bei einem Betrugsverdacht sollte man auf jeden Fall die Polizei informieren.
Trotzdem ist es natürlich schön, dass in Jeans Fall wenigstens ein Betrüger seine gerechte Strafe bekommt! Je mehr Menschen die Tricks und Maschen der Hochstapler kennen, desto weniger wird sich diese hinterhältige Gaunerei lohnen.
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Quelle: insider
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