Erwachsenen fehlt manchmal der Blick dafür, wie gefährlich manche Alltagsgegenstände für Kinder sind. Der traurige Fall der kleinen Reese Hamsmith und einer Knopfbatterie liefert dafür ein erschütterndes Beispiel.
Knopfbatterie wurde zu ihrem Schicksal
Die einjährige Reese lebt glücklich mit ihren Eltern in der texanischen Stadt Lubbock, bis es ihr im Oktober 2020 plötzlich ziemlich schlecht geht. Reese übergibt sich und würgt. Dazu kommt eine laufende Nase, Husten und Keuchen, weshalb ihre Mutter Trista sie zu einem Kinderarzt bringt. Der vermutet zunächst das (meist ungefährliche) Krupp-Syndrom — eine Fehleinschätzung.
Aus der Fernbedienung
Denn wenige Tage nach dem Arztbesuch bemerkte die Familie, dass eine Knopfbatterie aus einer Fernbedienung fehlte — der Schock saß tief. Sofort wurde Reese in die Notaufnahme gebracht.
„Innerhalb einer Stunde wurde der Verdacht bestätigt. Sie hatte eine kleine Knopfzelle verschluckt. Eine Not-OP wurde angesetzt, um den Fremdkörper aus ihrer Luftröhre zu entfernen. Nach drei Tage im Krankenhaus durfte sie wieder nach Hause, durfte aber nur Flüssignahrung zu sich nehmen“, erzählt Trista.
Der erste Eingriff
Obwohl das Mädchen den Eingriff gut überstanden hatte, kam leider nur wenig Hoffnung auf. Ihr Zustand verbesserte sich nicht, sondern wurde nach wenigen Tagen wieder schlechter. Zurück im Krankenhaus wurde eine weitere schreckliche Entdeckung gemacht.
In Reese’ Körper wurde ein Loch von der Speiseröhre zur Luftröhre entdeckt. Darauf war eine Fistel gewachsen. Das Geschwür ließ Eiter und andere Stoffe von der Speiseröhre in die Luftröhre und umgekehrt. Flüssigkeiten, Atemluft und Nahrung gelangten in Körperteile, in die sie nicht gehören.
Das Loch und die Fistel
Die Fistel selbst war wegen der Knopfzelle entstanden: „Wenn eine kleine, flache, scheibenähnliche Knopfzelle in einer Windung der Speiseröhre feststeckt, kommt das Gewebe oft in Kontakt mit der Ober- und Unterseite der Knopfzelle. Dadurch entsteht ein Stromkreis, der das umliegende Gewebe verbrennt“, erklärt Dr. Emily Durkin, Leiterin eines Kinderkrankenhauses.
Genau auf diese Weise war bei Reese durch die Knopfbatterie das Loch von der Speise- zur Luftröhre gebrannt worden. Ein neuer Eingriff musste vorgenommen werden, um die entzündliche Fistel zu entfernen. Die Nerven von Reese’ Eltern lagen blank. Würde Reese auch diese OP gut überstehen?
Ein zweites Mal unter dem Skalpell
Glücklicherweise verlief der Eingriff auch dieses Mal ohne Komplikationen. Doch musste das kleine Mädchen an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden. Hinzu kam ein Magenzugang, durch den Nahrung und Flüssigkeit unter Umgehung der Speiseröhre geleitet wurde. Außerdem bekam die Kleine starke Beruhigungs- bzw. Betäubungsmittel.
Hoffnung?
Trotzdem waren alle erst einmal erleichtert: Die Heilung würde zwar Monate oder Jahre andauern, aber ihre Tochter würde leben. So dachten alle. Aber auch diese Phase der Hoffnung währte nur kurz. Innerhalb von zwei Tagen starb Reese an den Verletzungen, die die verschluckte Knopfbatterie ausgelöst hatte.
„Am Boden zerstört … mehr gibt es im Moment nicht zu sagen. Es bricht mir das Herz. Ich werde es nie in Worte fassen können. Heute ist ein trauriger Tag auf der Erde. Unsere geliebte kleine Reese ist heute Morgen gestorben und leidet nicht mehr“, schrieb Trista kurz nach Reese’ Tod.
Unendliche Trauer
Reese hinterlässt ihre Eltern und ihre ältere Schwester Blake in tiefster Trauer. Wegen dieser schrecklichen Erfahrung hat es sich Familie Hamsmith zur Aufgabe gemacht, andere Eltern über die Gefährlichkeit simpler Knopfbatterien aufzuklären. Zudem möchten sie Druck auf die Hersteller ausüben, um die Zellen sicherer zu machen.
Hoffentlich können die Anstrengungen von Trista und ihrer Familie weitere Tode von Kindern durch das Verschlucken von Batterien und Knopfzellen verhindern. Keine Familie sollte diese Hölle durchmachen müssen!
Weitere tragische Unfälle, die vermieden hätte können, sind unter diesem Absatz verlinkt:
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Quellen: today, Facebook
Vorschaubild: ©Facebook/Reese’s Purpose