Kein Gedanke ängstigt Eltern wohl mehr als der, dass ihren Kindern etwas zustoßen könnte. Mütter und Väter von unheilbar kranken Kindern müssen sich schon früh an den erschreckenden Gedanken gewöhnen, ihre eigenen Kinder einmal zu Grabe tragen zu müssen. Unvorstellbar, dass Eltern mit solch einem Schicksal statt Empathie oft auch noch Hass entgegenschlägt.
Das britische Paar Charlotte Smith und Tom Harding teilt jedoch dieses schwere Los. Sowohl die 4-jährige Tochter Ava-Grace als auch ihr 2-jähriger Sohn Henry werden aus Sicht der Ärzte ihr 10. Lebensjahr nicht erreichen. Beide Kinder wurden mit Lissenphazelie und Mikrozephalie geboren.
Dabei handelt es sich um eine Fehlbildung und Unterentwicklung des Gehirns, die mit starken Behinderungen einhergeht. Ava-Grace und Henry sind nahezu bewegungsunfähig, können nicht einmal ihren Kopf eigenständig anheben.
„Sie werden auf dem Stand eines 3-monatigen Babys bleiben. Ich glaube nicht, dass sie jemals laufen oder sprechen lernen“, erklärt Mutter Charlotte.
Die Eltern mussten ihre Berufe aufgeben, um sich um die Kinder zu kümmern, die rund um die Uhr Pflege benötigen. Da es häufig zu gesundheitlichen Komplikationen kommt, dürfen die Kleinen nicht aus den Augen gelassen werden.
Ihr Leben mit Ava-Grace und Henry dokumentieren Charlotte und Tom auf ihrem TikTok-Kanal. In den Videos zeigen sie ihren Alltag mit den Kindern – mit allen Belastungen und Freuden, die damit einhergehen.
Doch auf TikTok ernten die Eltern oft grausame Kommentare: „Für diese Brut muss ich mit meinen Steuern bezahlen“, heißt es dort, oder: „Sie sollen sterben, das ist doch kein Leben.“
„Das ist sehr schmerzhaft, aber wir versuchen, es uns nicht zu Herzen zu nehmen“, sagt Mama Charlotte. „Viele Hasskommentare sind gelöscht, aber wir verstehen nicht, warum Leute sich genötigt fühlen, so etwas zu schreiben.“
Da ihre Kinder eine so geringe Lebenserwartung haben, geben die Eltern ihr Bestes, alles Negative auszublenden und die verbleibende Zeit mit den Kleinen voll auszukosten.
„Wir haben große Angst davor, dass uns nicht mehr viel Zeit mit unseren Kindern bleibt“, gesteht Vater Tom. „Viele Eltern feiern es, wenn ihre Kinder die ersten Schritte gehen oder die ersten Worte sprechen. Aber wir erfreuen uns an den kleinen Dingen, wie etwa einem Lachen.“
Man kann der kleinen Familie nur ganz viel Kraft wünschen. Und noch viele weitere Momente des Lächelns auf den kleinen Kindergesichtern.
Quellen: rtl, nypost
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