Es passiert manchmal schleichend, dass aus einer erfüllten, funktionierenden Beziehung eine im Grunde lieblose Wohngemeinschaft wird. Das zeigt auch die folgende Geschichte eines Mannes, der anonym auf reddit über seine Ehe berichtet, die im Begriff ist, in einer Scheidung zu enden:
K(ein) Grund zur Scheidung?
„Ich bin 35 Jahre alt und bin seit 7 Jahren mit meiner 37-jährigen Frau verheiratet. Vorher waren wir 3 Jahre zusammen. Wir haben eine 5-jährige Tochter. Oberflächlich scheint unsere Ehe perfekt zu sein. Wir haben ein hübsches Haus, eine gute Schule ist in der Nähe und unsere Tochter ist großartig. Wir arbeiten beide Vollzeit. Meine Frau muss berufsbedingt ab und zu verreisen. Außerdem muss sie drei Tage in der Woche ins Büro.
Ich verdiene mit meiner Arbeit nicht so viel, aber dafür kann ich von zu Hause aus arbeiten. Das gab mir genügend Zeit, um meine Tochter zu ihrem Fußballtraining bringen oder zum Arzt, wenn nötig. Daneben konnte ich mich gut ums Haus kümmern.
Sex Ade
Seit ungefähr 4 Jahren hat meine Frau keinerlei Interesse für unsere Ehe gezeigt. Sie verhält sich mehr wie ein Mitbewohner als eine Ehefrau. Es gibt im Grunde keine Romantik oder Intimität. Ich weiß, dass viele beim Wort ‚Intimität‘ sofort nur an Sex denken. Ich verstehe darunter aber auch normales Paarverhalten: Händchenhalten, Küsse, Kuscheln und Sex, natürlich. Meine Frau möchte nichts davon tun. Sie gibt mir allzu offensichtlich zu verstehen, dass sie daran kein Interesse hat. Früher war das noch anders. Da waren wir ein tolles Paar.
Außerdem interessiert sich meine Frau nicht die Bohne für mein Leben. Sie hat, unter anderem, unseren Jahrestag und meinen Geburtstag vergessen. Als unser letzter Jahrestag bevorstand, teilte sie mir mit, dass es mit dem Abendessen und den anderen Dingen, die ich geplant hatte, nichts werde. Sie meinte, dass sie am Freitag noch spät arbeiten müsse und in der nächsten Woche wieder eine Reise anstehe.
Ich sprach darüber mit meinem Therapeuten, der eine Paartherapie vorschlug. Er wollte mir ein paar gute Kollegen nennen. Als ich das meiner Frau vorschlug, mauerte sie sofort und sagte: „Mit mir ist alles in Ordnung, ich brauche keine Therapie.“
Vergebliche Versuche
Ich machte etliche Vorschläge, wie wir unsere Beziehung stärken könnten, doch sie hatte für alles Ausreden. Deshalb habe ich das Ganze aufgegeben. Ich habe kürzlich begonnen, nach einem Ausweg zu suchen. Ich habe miterlebt, wie meine Eltern ein Jahrzehnt lang in einer gescheiterten Ehe zubrachten. Das möchte ich meinem Kind nicht zumuten. Ich habe mit einem Anwalt gesprochen und Papiere vorbereitet. Ich will eine Eigentumswohnung in der Stadt kaufen, damit unsere Tochter bei ihren Freunden im selben Schulbezirk bleiben kann. Unser Haus kann ich mir allein nicht leisten.
Ultimatum
Vor kurzem habe ich meine Frau zur Rede gestellt, als unsere Tochter bei Freunden war. Ich sagte ihr, dass ich es ernsthaft in Erwägung zöge, sie zu verlassen. Ich erklärte, dass ich das Gefühl habe, dass ich ihr nichts bedeute und unsere Beziehung für sie keine Priorität hätte. Außerdem machte ich deutlich, dass ich einen Ausstiegsplan hätte. Wenn sie sich bis zum neuen Jahr nicht änderte, würde ich die Scheidung einreichen und das volle Sorgerecht beantragen.
Sie und ich gerieten in einen heftigen Streit. Sie sagte mir im Grunde, dass ich manipulativ und ein Arschloch sei, weil ich sie so überrumpelt hätte. Ich sagte ihr, dass dies alles kein Problem wäre, wenn sie sich um uns kümmern oder zumindest so tun würde. Ich sprach über meinen Bedenken hinsichtlich unserer Tochter. Dass ich nicht möchte, dass sie mitbekäme, wie ungesund unsere Beziehung sei.
Bin ich der Böse?“
Und, ist er der Böse? Hat der Ehemann vernünftig gehandelt oder hat er seine Frau überrumpelt, wie sie behauptete? Ist eine Scheidung die beste Lösung? Schreibt eure Meinung in die Kommentare!
Quelle: boredpanda
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