Ein Hausverwalter aus dem im US-Bundesstaat Kalifornien gelegenen Stockton hört eine Woche nach dem überstürzten Auszug einer Familie aus deren Mietwohnung seltsame Geräusche aus den leeren Räumen kommen. Als er den Dingen auf den Grund gehen will, entdeckt er etwas, das ihn zutiefst erschüttert.
Im Badezimmer der verlassenen Wohnung liegt, angebunden unter dem Waschbecken, ein kleiner Hund. Vor ihm ein Napf, gefüllt mit Cornflakes, aber kein Wasser. Schwanzwedelnd begrüßt die kleine Hündin ihren Finder und freut sich überschwänglich über den ersten sozialen Kontakt mit einem Menschen nach über einer Woche, die das Hündchen einsam in diesem Zimmer verbringen musste.
Doch etwas scheint mit der freundlichen Hündin nicht zu stimmen. Als der Hausverwalter das Tier aus seiner lebensbedrohlichen Lage befreien will, muss er mit Entsetzen feststellen, dass sich die Hundeleine bereits sehr tief in den Hals des Tieres eingeschnürt hat. Wahrscheinlich hatte die durstige Hündin in ihrer Verzweiflung versucht, sich selbst zu befreien, und sich dabei die Nylonleine mehrere Male um ihren Hals gewickelt, bis sich diese tief in ihr Fleisch schnürte.
Hilfesuchend wendet sich der Hausverwalter über Facebook an die Öffentlichkeit und bekommt bereits kurze Zeit später eine Nachricht von der örtlichen Tierschutzorganisation „Kate’s Rescue for Animals“, die sofort bereit ist, sich der verletzten Hündin anzunehmen.
Ein Freiwilliger der Organisation holt das verletzte Tier kurz darauf ab und bringt es sofort ins „Monte Vista Small Animal Hospital“, wo es direkt nach der Ankunft untersucht und zunächst mit Infusionen versorgt wird, damit sich sein Kreislauf stabilisiert. Anschließend wird der Vierbeiner sofort notoperiert. „Autumn“ (auf Deutsch: Herbst), wie die verlassene Hündin getauft wird, hat Glück im Unglück. Ihre Verletzungen sind sehr schwerwiegend, doch den Tierärzten gelingt es, das Leben des freundlichen Fellknäuels zu retten. Eines ist jedoch sofort klar: Autumn muss sehr viel länger als „nur“ eine Woche an diesem Waschbecken angebunden gewesen sein!
Die Nylonleine hatte sich bereits tief in ihr Fleisch geschnitten – die Tortur musste sich bereits über mehrere Wochen hingezogen haben. Wäre sie nicht an diesem Tag entdeckt worden, wäre der kleinen Mischlingshündin wohl nur noch wenig Zeit geblieben, bevor die Leine ihre Halsschlagader zerschnitten, oder sie sich durch das Ziehen an ihrem „Strick“ selbst geköpft hätte.
ANMERKUNG: Aufgrund der schlimmen Verletzungen des Tieres haben wir bewusst darauf verzichtet, die teilweise verstörenden Bilder in diesem Artikel zu zeigen. Diese Bilder wurden auf der Facebookseite von „Kate’s Rescue for Animals“ veröffentlicht.
Bereits wenige Tage nach ihrer Operation blüht die kleine Autumn bei ihren Pflegern förmlich auf. Sie erholt sich schnell von dem Eingriff und scheint das Vertrauen in den Menschen trotz ihrer schlimmen Vorgeschichte nicht verloren zu haben. Unterdessen konnte die Polizei die ehemaligen Besitzer der Hündin ausfindig machen, die wohl kurz vor der Zwangsräumung ihrer Wohnung einfach weitergezogen waren und die wehrlose Hündin, angebunden am Waschbecken ihres ehemaligen Badezimmers, sich selbst überließen. Ihnen droht nun eine Anzeige wegen Vernachlässigung.
Hier kannst du dir ansehen, wie es dem tapferen Hündchen heute geht:
Auch wenn die kleine Autumn für diese abscheuliche Tat ihrer Vorbesitzer wohl keine Gerechtigkeit erfahren wird, ist sie nun wenigstens in Sicherheit und kann sich von all dem ihr zugefügten Leid in aller Ruhe erholen. Bald wird sie auf die Suche nach einem neuen Zuhause gehen, in dem sie hoffentlich für den Rest ihres Lebens geliebt und mit Respekt behandelt wird.