In den Tiefen der südamerikanischen Amazonas-Region mit all ihren kleinen Flussausläufern gibt es noch immer zahlreiche unerforschte Gebiete. Oft entdecken Forscher neue Tierarten, unbekannte Pflanzen – und manchmal treffen sie sogar auf ethnische Gruppen, die bis dahin so gut wie keinen Kontakt mit der äußeren Welt hatten. So auch die Awa.
Ihre Lebensweise ist durch einen starken Zusammenhalt in der Gruppe sowie durch eine große Nähe zur Natur geprägt. Diese Nähe nimmt allerdings teilweise extreme Züge an. Denn die Awa gehen so weit, dass sie kleine Tiere stillen! Das hat sogar die Wissenschaftler überrascht.
Für die Awa gehören Menschen und Tiere zur gleichen Familie. Beide gehen eine klassische Symbiose ein: Als „Gegenleistung“ für Schutz und Ernährung helfen die Tiere den Menschen, Früchte von Bäumen zu holen oder Nüsse zu knacken.
Die indigene Gruppe lebt im östlichen Teil von Brasilien und war der Außenwelt lange nicht bekannt, denn sie bewahrte (und bewahrt) meistens eine große Distanz zur westlichen Welt.
Zu Recht, denn durch illegale Plantagen und Wilderer sind sie beinahe komplett ausgerottet worden. Früher lebten einmal Zehntausende der friedliebenden Menschen in den Wäldern, mittlerweile nur noch etwas über 300.
Für Außenstehende ist diese intime Beziehung zur Natur oft nur schwer zu verstehen, doch für die Awa selbst ist sie ein ganz normaler Teil des Lebens. Ob ihre Traditionen weiter bestehen können, ist fraglich. Sie sind immer noch bedroht und ihr Lebensraum schrumpft immer mehr. Da ist es nur verständlich, dass ihre Bindung zur Natur so stark ist. Diese Bindung war für die Indigenen stets Teil ihres Lebens.
Im folgenden Video erzählen die Awa ihre Geschichte auch noch einmal selbst (mit Untertiteln in englischer Sprache):
Es ist immer wieder erstaunlich, wie einfallsreich Menschen in der Wildnis sind und zu welchen Mitteln und Wegen sie greifen, um sich an ihre Umwelt anzupassen und zu überleben. Hoffentlich können die Awa sich und ihre Lebensweise noch lange bewahren.