Kinder sind unser größtes Glück, aber auch unsere größte Sorge. Schon bevor sie auf der Welt sind, wollen wir sie beschützen und alles Leid von ihnen fernhalten. Für Chayenne Potts und ihren Mann Michael kam die Diagnose der Ärzte zu ihrem ungeborenen Sohn Leo Alexander deshalb wie ein Schock.
Am 12. September 2018, ausgerechnet an ihrem Geburtstag, bekommt Chayenne einen Anruf, der sie wie ein Schlag trifft: Etwas stimmt nicht mit dem Kind, das sie unter dem Herzen trägt. Ärzte diagnostizieren bei dem erst 5 Monate alten Jungen „Osteogenesis imperfecta“, auch „Glasknochenkrankheit“ genannt – eine seltene Erbkrankheit, die dafür sorgt, dass die Knochen extrem empfindlich sind und leicht brechen. Eine Heilung gibt es nicht. Bei Leo wird Typ 2 festgestellt – die schwerste Form der Krankheit.
Leo werde die Geburt wahrscheinlich nicht überleben oder kurz danach sterben, so die düstere Prognose der Ärzte. „Es wäre gnädiger, die Schwangerschaft abzubrechen“, sagt man der erschütterten Mutter am Telefon.
Der Schock dieser Hiobsbotschaft sitzt tief und die Eltern bereiten sich auf das Schlimmste vor. Doch mit der Unterstützung ihrer Familie kehrt die Hoffnung in ihre Herzen zurück. „Wir beschlossen, so zu tun, als lägen die Ärzte falsch“, erzählt Chayennes Mutter. „Wir unterhielten uns darüber, wie das Leben mit Leo aussehen könnte.“ Diese Gedankenspiele helfen der Familie über die schwere Zeit hinweg bis zu dem Tag, der alles ändern soll: Am 11. Januar 2019 kommt Leo zur Welt.
Entgegen den düsteren Prognosen übersteht Leo die Geburt. „Die Ärzte lagen falsch!“, so Leos Großmutter. „War er perfekt? Nein, er war auf perfekte Weise nicht perfekt, und er war hier – am Leben und ein Kämpfer. An diesem Tag fing Leo an, der Welt zu zeigen, dass er seine eigene Geschichte schreiben würde.“
Leos Geburt ist ein echtes Wunder. Aber auch in den folgenden Wochen bringt der kleine Kämpfer alle zum Staunen: Die Ärzte rechnen damit, dass Leo mindestens 6 Monate auf der Intensivstation für Neugeborene verbringen muss – doch der lebenshungrige Junge denkt gar nicht daran: Schon nach weniger als 3 Wochen kann Leo zu seinen Eltern nach Hause.
Das Leben mit Leo ist alles andere als einfach. Wegen seiner Krankheit müssen seine Eltern besonders vorsichtig sein: Jeder noch so kleine Stoß oder Sturz, der für andere Kinder harmlos ist, kann für Leo einen Knochenbruch bedeuten. Und doch sind Chayenne und Michael dankbar für jeden einzelnen Moment, den sie mit ihrem kleinen Wunder verbringen dürfen.
„Leo hatte in den letzten 6 Monaten seine Höhen und Tiefen“, erzählt die Großmutter des Jungen. „Das Leben mit Leo ist wie eine Achterbahnfahrt mit höchsten Höhen und tiefsten Tiefen. Aber für diese Höhen ist es das alles wert und wir sind dankbar für jede Sekunde, jeden Tag.“
„Wir wurden gefragt, welche Momente für uns die denkwürdigsten sind, und um ehrlich zu sein: Davon gibt es nicht nur einige wenige. Leos ganzes Leben ist denkwürdig. Er ist unglaublich lebensfroh und wir sehen, dass er Menschen berührt und inspiriert, wo er auch ist.“
Auch zwei Jahre nach seiner Geburt hat Leo nichts von seiner lebenslustigen und sonnigen Art verloren. Mit seinem strahlenden Lächeln wickelt er jeden sofort um den Finger. Und auch das Herz seines kleinen Schwesterchens, das laut seinen Eltern bereits unterwegs ist, wird das tapfere Kerlchen bestimmt im Sturm erobern.
Vor der Geburt bereiteten die Ärzte die Eltern auf eine Beerdigung vor. Doch Leo hat es ihnen allen gezeigt! Chayenne und Michael bereuen es jedenfalls keine Sekunde, dem Leben eine Chance gegeben zu haben.
Dass das Leben voller Wunder und Überraschungen steckt, beweisen auch diese Geschichten:
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