Die folgende Geschichte ist nichts für sanfte Gemüter. Doch sie ist tatsächlich geschehen. Sie ist so gruselig, dass sogar ein berüchtigter Horrorfilm, „Blutgericht in Texas„, auf Basis dieser wahren Gegebenheiten gedreht wurde. Das „originale“ Grauen ereignete sich in den 1950er-Jahren im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin.
Der Mann, der später der „Metzger aus Plainfield“ genannt wird, heißt Ed Gein. Er wird im Jahre 1906 geboren und wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Lange lebt Ed mit seinem älteren Bruder Henry und seinen Eltern auf einer einsamen Farm. Als Kinder dürfen sie das Grundstück nur verlassen, um zur Schule zu gehen. Der Vater ist Alkoholiker, die Mutter verachtet ihren Mann. Da sie jedoch sehr religiös sind, kommt eine Scheidung nicht in Frage, und so leben sie alle bis zum Tod des Vaters 1940 zusammen.
Die Mutter trichtert ihren Kindern immer wieder ein, dass Sexualität sündhaft sei und alle Frauen Huren seien. Ein Jahr nach dem Tod des Vaters kommt es zu einem Brand auf der Farm, bei dem Eds älterer Bruder stirbt. Obwohl bei der Obduktion eine Kopfwunde festgestellt wird, tragen die Ärzte als Todesursache Erstickungstod ein. Jedoch fällt ihnen da schon Eds merkwürdiges Verhalten auf.
Im Jahr 1945 stirbt schließlich Eds Mutter. Ed war bis zum Schluss auf sie fixiert, daher stürzt ihr Tod ihn in eine tiefe Krise. Er zieht sich immer mehr zurück, und die Nachbarn meiden ihn, da er sich immer merkwürdiger benimmt. Doch niemand ahnt, was wirklich in seinem Haus vorgeht – bis zum 16. November 1957. An diesem Tag wird die Ladeninhaberin Bernice Worden im benachbarten Plainfield entführt. Ihr Sohn erinnert sich, dass am Abend zuvor Ed Gein bei seiner Mutter noch Kühlflüssigkeit bestellt hatte. Auf der letzten ausgeschriebenen Quittung steht tatsächlich „Kühlflüssigkeit“, also war offenbar nach Ed kein weiterer Kunde mehr im Geschäft. So macht sich die Polizei auf den Weg, um die Farm der Geins einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Was sie dort finden, ist ein echter Albtraum.
Ed ist nicht anzutreffen, daher verschaffen sich die Polizisten Zutritt zum Haus. Bereits beim Öffnen der Tür weht ihnen ein beißender Gestank entgegen. Doch auf das Bild, das sich ihnen dann bietet, sind sie nicht vorbereitet. Im Haus verteilt finden sie menschliche Knochen und Fingernägel. Ganze Berge von menschlichen Überresten. Und mit jedem Raum wird es schlimmer.
Im Wohnzimmer sind Stühle mit menschlicher Haut bespannt. Auf einem Tisch stehen Schalen, die aus Schädeln hergestellt wurden.
Auf dem Bett liegen „Leggings“ aus der Haut eines Menschen. Sie finden Handschuhe aus Menschenhaut. In einem Schuhkarton entdecken die entsetzten Polizisten neun Vulven. Daneben liegt ein Gürtel aus weiblichen Brustwarzen.
Das Gesicht der 3 Jahre zuvor verschwunden Kellnerin Mary Hogan wurde skalpiert und als Maske präpariert. Der Schädel liegt in einer Holzkiste daneben.
Am Ende finden sie schließlich, was sie befürchtet haben: Bernice Wordens Kopf, in einen Leinenbeutel gestopft. Später finden sie auch Wordens Körper: aufgehängt und ausgeweidet wie ein erlegtes Tier.
Insgesamt befinden sich Leichenteile von mindestens 15 Frauen im Haus. Auch neben dem Herd finden sie eine Tür, hinter der sich menschliche Überreste verbergen.
Als Ed schließlich nach Hause kommt, wird er sofort verhaftet. Er gesteht sofort die Morde an Hogan und Worden. Die anderen Körper sollen von Friedhöfen stammen. Man kann ihm nur die beiden Morde nachweisen, für die Ed dann auch angeklagt wird. Er selbst sieht die Morde nicht als Verbrechen an.
Ein Psychologe diagnostiziert bei ihm eine akute Schizophrenie, und so wird er in eine Anstalt für psychisch kranke Straftäter verlegt. Dort bleibt er bis zu seinem Tod im Jahr 1984. Da ist Ed 77 Jahre alt. Bis heute ist ungeklärt, ob er seine Opfer auch selbst gegessen oder, wie er behauptet, an seine Tiere verfüttert hat.
Eds Geschichte hat unzählige weitere Filme und Geschichten inspiriert. Bis heute geistert sein Mythos durch die amerikanische Volkskunde, und der Name Ed Gein wird wohl für immer mit Horror und Grauen verbunden sein.