Die Blutgräfin wird verurteilt
Um keine Angehörige des Hochadels hinrichten zu müssen, wurde Báthory zu lebenslangem Hausarrest auf der Burg Čachtice verurteilt. Ihr Hofstaat erfuhr vom Richter weniger Nachsicht: Dorothea und Helena hackte man als Mittäterinnen erst die vorderen Fingerglieder ab und verbrannte beide dann lebendig. Johannes hat man enthauptet.
Angeblich mauerte man die Gräfin Báthory in ihrem Schlafzimmer im Turm ein. Durch ein kleines Loch in der Mauer soll man ihr Essen und Wasser gereicht haben, aber dies ist bis heute unbestätigt. Sie lebte dort noch knapp drei Jahre, bis sie am 21. August 1614 verstarb.
Aber woher kommt ihr Ruf als blutgierige Vampirin? Die Legende von der „Blutgräfin“, die so sehr von ihrer Eitelkeit getrieben wurde, dass sie im Blut unschuldiger Jungfrauen badete, um sich ihre Jugend und Schönheit zu bewahren, bildete erst über 100 Jahre nach dem Prozess.
Nachdem der evangelische Sigismund Báthory 1588 die Jesuiten aus Transsylvanien vertrieben hatte, verfasste der Jesuitenmönch László Turóczi 1729 nun eine Schrift, welche anhand von Elisabeth Báthorys Verbrechen die bösen Folgen des Protestantismus aufzeigen sollte.
Er sah die Ursache für Báthorys Wahnsinn in ihrem evangelischen Glauben und in weiblicher Eitelkeit und erzählte in seinen Schreiben zum ersten Mal die gruselige Geschichte vom Jungfrauenblut als Kosmetikum.