Manche Bilder sind so grausam, dass man sie nie mehr vergisst. Der Anblick, der sich US-amerikanischen Polizisten bei der Durchsuchung eines Grundstücks in Austin (Texas) bot, ließ ihnen den Atem stocken. Die Beamten gingen dem Hinweis eines anonymen Anrufers nach, demzufolge sich dort ein toter Hund in einem schmutzigen Käfig befinden sollte. Doch der grausige Fund, den sie machten, übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen.
In einem Käfig lag regungslos eine ausgemergelte Hündin inmitten ihrer eigenen Fäkalien. Auf den ersten Blick hielten die entsetzten Finder das Tier für tot, doch dann bemerkte eine Polizistin, wie sich der Brustkorb der dürren Kreatur hob. Die Hündin schien tatsächlich noch zu leben! Ohne zu zögern, brachten die Beamten das Schlappohr in das Austin Animal Center, eine nahegelegene Tierklinik.
„Ihre Körpertemperatur war so niedrig, dass selbst das Thermometer nichts anzeigte, und sie rührte sich überhaupt nicht“, erinnert sich Wachtmeisterin Ewa Wagner, eine der Finderinnen. Die Ärzte der Tierklinik gaben ihr Bestes, aber kaum einer glaubte daran, dass die schwache Patientin wieder genesen würde.
Doch eine Mitarbeiterin der Klinik weigerte sich, das sterbende Tier einfach aufzugeben: Die Tierärztin Elizabeth Mancera kämpfte in den nächsten Stunden um das Leben der Hündin. Mit warmen Bädern und einem Föhn hielt sie die Körpertemperatur des Tiers konstant.
„In diesen ersten Stunden redete ich nur mit ihr und ließ sie wissen, dass sie geliebt wird“, erzählt Elizabeth. Die Ärztin hatte sich auf den ersten Blick in Sophie, wie sie die gemarterte Hündin taufte, verliebt. Während sie um Sophies Leben rang, fasste die Tierärztin den Beschluss, die Fellnase zu adoptieren. Wenn sie diese Hölle überleben würde, sollte Sophie das liebende Zuhause bekommen, das sie verdient hatte.
Das Wunder geschah: Unter Elizabeths liebevoller Pflege kämpfte sich Sophie zurück ins Leben. In der Obhut ihrer neuen Freundin und Retterin sollte sich für die Hündin alles zum Guten wenden.
„Sie wird nie wieder eine Mahlzeit verpassen und nie wieder frieren“, verspricht Elizabeth. So viel ist sicher: Ein liebevolleres Zuhause könnte sich Sophia nicht wünschen.