Alle Eltern wollen für ihre Kinder nur das Beste. Aus ihren Kleinen sollen einmal selbstbewusste, erfolgreiche und glückliche Erwachsene werden. Zwar streiten sich selbst Pädagogen und Psychologen darüber, wie dieses Ziel am besten erreicht werden kann. Jedoch gibt es einige Erziehungsfehler, die Eltern grundsätzlich vermeiden sollten, weil sie der Psyche von Kindern extrem schaden können. Deren negative Folgewirkungen reichen bis ins Erwachsenenalter, sodass u.a. die Gefahr für psychische Störungen steigt.
Die folgenden 5 fatalen Fehler in der Kinderziehung sollten Eltern niemals machen:
1. Anwendung von seelischer oder körperlicher Gewalt
Ohrfeigen, einen Klaps auf den Po, verprügeln – wer seine Kinder schlägt, fügt ihnen nicht nur körperlichen, sondern auch enormen psychischen Schaden zu. Kinder werden dadurch aggressiver und neigen laut einer Studie aus dem Jahr 2011 dazu, Konflikte mit Gewaltanwendung zu lösen. Doch die Folgen sind viel weitreichender: Als Erwachsene werden diese Kinder häufiger straffällig. Zudem hat eine Studie aus dem Jahr 2012 gezeigt, dass sie anfälliger für Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Depressionen sowie schwere Persönlichkeitsstörungen sind.
Aber auch seelischer Missbrauch ist keineswegs weniger schlimm. Erniedrigungen, verletzende Beleidigungen oder sonstige Herabwürdigungen können zu extremen Minderwertigkeitskomplexen führen und das Selbstbewusstsein dauerhaft untergraben. Psychische Folgeschäden bis hin zu ernsthaften Störungen, die sich im Jugend- und Erwachsenenalter zeigen, sind hierbei ebenfalls keine Seltenheit.
2. Über- und Unterforderung
Kinder sollten natürlich gefördert werden, jedoch in angemessener und altersgerechter Art und Weise. Wer seine Kinder permanent überfordert, sorgt bei diesen für Stressgefühle und Unlust, sodass die Leistungen häufig sogar sinken. Machen sie ständig die Erfahrung, zu versagen bzw. etwas nicht zu können, schadet dies dauerhaft dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Eltern sollten zudem darauf achten, ihren Kindern trotz aller Förderung genügend Freizeit zu lassen. Doch auch Unterforderung bzw. Unterschätzung (z.B. mit Sätzen wie: „Das kannst du noch nicht. Dafür bist du noch zu klein.“) schadet langfristig dem Selbstvertrauen. Es ist wichtig, dass Kinder die Welt entdecken, selbstständig lernen und auch einmal negative Erfahrungen machen. Wem als Kind kaum etwas zugetraut wurde, der unterschätzt seine Fähigkeiten häufig auch als Erwachsener. Das eigene Potenzial wird aus Angst vor dem Versagen nicht ausreichend genutzt.
3. Kinder zu viel fernsehen lassen
Die Kommunikations- und Lernfähigkeit von Kindern wird durch das Fernsehen negativ beeinträchtigt. Je früher die Kinder vor der „Glotze“ sitzen, desto deutlicher treffen diese negativen Folgewirkungen zu. Dies ist das Ergebnis von mehreren Studien. Im Erwachsenenalter verhalten sich jene Kinder zudem aggressiver und sind weniger aktiv.
4. Mangelnde Liebe und Anerkennung
Es gibt wohl kaum etwas, wonach sich Kinder mehr sehnen, als nach der Liebe und Anerkennung der Eltern. Liebesentzug als Strafe und Desinteresse ist daher das Schlimmste, was Eltern ihnen antun können. Sprüche wie „Wenn du dein Essen nicht aufisst, hat die Mama dich nicht mehr lieb“ knüpfen die elterliche Liebe an Bedingungen. Das schadet dem Selbstbewusstsein des Kindes enorm. Es lernt dadurch, seinen eigenen Wert von anderen Menschen abhängig zu machen. Im Erwachsenenalter kann dies zu Angst vor Ablehnung und anderen psychischen Problemen führen.
Aber auch mangelnde Anerkennung empfinden Kinder als äußerst verletzend. Eltern sollten daher keineswegs mit lobenden Worten sparen. Dies gilt vor allem dann, wenn das Kind unaufgefordert positives Verhalten zeigt, z.B. das selbstständige Aufräumen des Kinderzimmers. Erfolgt keine Anerkennung oder wird die Leistung abgewertet („Das können doch alle Kinder schon, das ist doch nichts Besonderes“) wirkt sich das negativ auf das Selbstvertrauen aus.
5. Überschütten mit Liebe und Aufmerksamkeit
Viele Eltern glauben, sie würden alles richtig machen, wenn sie ihr Kind stets mit Zuwendung, Liebe und Anerkennung überschütten. Doch auch dies ist der falsche Weg, denn ein Kind erhält so den Eindruck, stets besser als alle anderen zu sein. Das führt zu Egoismus, Eitelkeit und im schlimmsten Fall sogar zu einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Das Kind sollte auch seine Schwächen kennen, um ein möglichst realistisches Selbstbild zu entwickeln.
Wenn du diese 5 Erziehungsfehler vermeidest, so gut es geht, hat dein Kind die besten Chancen, eine stabile Persönlichkeit zu entwickeln. Selbstbewusstsein und Selbstliebe sind die Voraussetzungen für ein glückliches Leben ohne Ängste und andere psychische Probleme. Mach dir jedoch keine Vorwürfe, wenn du einmal einen Erziehungsfehler bei dir entdeckt hast. Versuche, dein Verhalten deinem Kind gegenüber zu erklären und den Fehler zukünftig zu vermeiden.