Hochzeiten lösen verständlicherweise große Gefühle aus. Manchmal leider im Guten wie im Schlechten, wie ein unversöhnlicher Familienstreit beweist, der wegen eines tragischen Unglücks auf einer Hochzeitsfeier ausbrach. Auf Reddit schreibt eine Frau, was sie erlebte.
Während des Empfangs zusammengebrochen
„Mein Schwager (Andres) heiratete letztes Jahr seine langjährige Freundin (Bea). Die Hochzeit war außerhalb der Stadt – man musste 30 Minuten mit dem Boot fahren, um hinzukommen.
Während des Hochzeitsempfangs brach mein Mann (Dante) zusammen. Sein Hirnaneurysma platzte und er schaffte es nicht rechtzeitig ins Krankenhaus.
Am ersten Tag der Totenwache für meinen Ehemann kamen Andres und Bea. Andres hatte geweint – mir fiel auf, dass er aussah, als habe er nicht geschlafen. Bea sprach mir ihr Beileid aus und legte Blumen am Sarg meines Mannes ab.
Auf einer Hochzeit verstorben
Andres war die ganze Zeit über da und ging nur weg, um zu duschen und sich umzuziehen, während Bea jeden Abend vorbeikam. Am vierten Abend – ich machte gerade Kaffee – kam Bea zu mir und fing an mir zu erzählen, wie schlimm das gewesen sei, dass Dante am wichtigsten Tag ihres Lebens verstorben sei.
Ich sagte ihr, dass ich am Boden zerstört sei; dass wir immer vorsichtig gewesen seien, seitdem wir erfahren hätten, dass Dante ein Aneurysma habe; dass er vor drei Jahren seinen Job als Physiklehrer gekündigt habe; dass wir regelmäßig zum Hausarzt gegangen seien, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung sei.
Tod und Leichtsinn
Bea unterbrach mich und fragte: „Du willst mir sagen, dass ihr von dem Aneurysma wusstet?“ Ich bejahte und sagte ihr, er habe Medikamente dagegen genommen. Sie sagte, Andres habe ihr nie davon erzählt.
Sie fuhr fort, es sei leichtsinnig von uns gewesen, zu trinken und zu tanzen, obwohl wir von Dantes Gesundheitsproblem gewusst hätten (er hatte nur ein Glas Champagner getrunken). Ich fragte sie, was sie damit meine, und sie sagte mir praktisch, dass sie uns niemals zu ihrer Hochzeit eingeladen hätte, wenn sie von der Krankheit meines Mannes gewusst hätte.
Familienstreit wegen ruinierter Hochzeit
Sie sagte, wir hätten ihre Hochzeit ruiniert und dass der Hochzeitsempfang abgebrochen worden sei, nachdem wir die Insel verlassen hätten. Andres sei zu besorgt gewesen, um seiner Braut Beachtung zu schenken. Ich sagte ihr, sie solle gehen, bevor ich vergäße, dass sie jemals meine Freundin gewesen sei.
Sie hörte nicht zu, sondern fuhr damit fort, mir zu erzählen, wie teuer ihre Hochzeit gewesen sei und dass ich ihr die Hälfte der Kosten schulde, weil ich die Feier ruiniert hätte. Ich schrie sie an und sagte ihr, sie solle aufhören, sich leidzutun. Meine Schwiegereltern hörten uns und kamen herbei, um das Ganze zu unterbinden, bevor es eskalieren könnte.
Keine Entschuldigung
Um die Geschichte abzukürzen: Bea hat sich nicht entschuldigt. Seitdem haben wir nicht mehr miteinander gesprochen. Ich gehe nicht mehr auf Familientreffen, habe aber noch ein gutes Verhältnis zu meinen Schwiegereltern.
Ich bin der Meinung, dass ich alles Recht der Welt habe, auf Bea wütend zu sein, aber ich möchte auch meine Schwiegereltern glücklich machen. Sie sind immer gut zu mir gewesen und wenn Bea und ich uns nicht vertragen, wird es immer Spannungen in unserer Familie geben. Bin ich die Böse, weil ich so reagiert habe? War es eine Überreaktion, sie rauszuschmeißen?“
Als wäre der Todesfall nicht schlimm genug! Hoffentlich gelingt es der armen Witwe, diesen Familienstreit beizulegen, damit es langfristig kein böses Blut gibt.
Auch diese Menschen suchen nach einem Familienstreit Rat im Internet:
- „Bin ich der Böse?“ Papa verbietet Verwandten, Sohn zu sehen
- Plötzlich schlanke Schwester löst Familienkrise aus
- Kind verursacht 2.900-Euro-Schaden, Mutter will nicht zahlen
Quellen: boredpanda, reddit
Vorschaubild: ©Flickr/Barry Lenard