Suzanne Harris aus dem englischen Taunton sitzt am Krankenhausbett ihrer 23 Jahre alten Tochter Kayleigh – an ihrer Seite sind ihre anderen drei Töchter. Kayleigh hatte einen schweren Skiunfall. Jetzt küsst die 45-jährige Mutter das Gesicht ihrer Tochter ein letztes Mal zum Abschied, nachdem sie eine furchtbar schwere Entscheidung treffen musste.
Das Unglück passierte während Kayleighs Auslandsjahr in den Französischen Alpen, wo sie in einem Hotel als Animateurin arbeitete. Beim Snowboardfahren stürzte Kaileigh unglücklich und kollidierte dabei mit einem Skifahrer. Ihrer Mutter schrieb sie unmittelbar nach dem Unfall: „Bin gestürzt, jemand ist mir mit seinen Skiern über den Kopf gefahren, meine Brille und meinen Helm kann ich vergessen, und meine Kopfschmerzen bringen mich um.“
Suzanne, die gerade mit ihrer Lebensgefährtin auf einer Mexikoreise war, flog sofort nach Europa. Als sie das Krankenhaus in Grenoble erreichte, in dem ihre verunglückte Tochter behandelt wurde, erfuhr sie von den Ärzten die schreckliche Botschaft: Kaileighs Verletzungen waren so schwer, dass sie bereits Gehirntot war – nur noch die Maschinen erhielten die junge Frau am Leben.
Nachdem die Mutter den schweren Schock verdaut hatte, fragten sie die Ärzte, ob sie die Organe spenden würde. Suzanne, die selber als Krankenschwester arbeitete, willigte ohne lange zu zögern ein – denn Kaileighs Freundin Liana war vor einem Jahr an Nierenversagen gestorben, und Suzanne war sich deshalb sicher, dass Kaileigh der Spende zugestimmt hätte.
Auch, wenn der Schmerz noch tief sitzt und die ganze Familie um Kaileigh trauert, findet Suzanne ein wenig Trost in dem Gedanken, dass der Tod ihrer Tochter nicht umsonst gewesen ist.