Unbedachte oder sogar gewollt grausame Kommentare zum Äußeren eines Menschen sind eine Form emotionaler Misshandlung, die leider allzu „normal“ und verbreitet ist. Wie schmerzhaft sich solche Gemeinheiten in der Psyche eines Menschen festfressen, sieht man leider sehr schnell, und besonders bedrückend ist dies, wenn es einem Kind passiert.
Logan, ein erst einjähriger Junge aus Exeter im Südwesten Englands, wurde mit Alagille-Syndrom geboren, einer Fehlfunktion der Leber, welche eine gelbliche Färbung der Haut mit sich bringt. Dies führt dazu, dass der kleine Junge von vielen Passanten angestarrt wird – doch bei diesen Blicken bleibt es leider nicht.
Grausame Leute haben ihn im Vorübergehen einen „Minion“ genannt, weil er angeblich den leuchtend gelben Wesen aus verschiedenen Filmen ähnlich sieht.
Logans Syndrom bringt außerdem brennende und juckende Haut sowie eine Fehlbildung der Wirbelsäule mit sich, was dem Jungen permanente Schmerzen bereitet. Er muss jeden Tag 10 verschiedene Medikamente einnehmen und hat einen großen Teil seines bisherigen Lebens im Krankenhaus verbracht. Der ein Jahr alte Junge kann seine Nahrung nur unzureichend verdauen und ist noch so klein und zart wie ein 6 Monate altes Kind.
Logans Eltern Gemma und Lloyd wissen nur zu gut, was ihr Kind tagtäglich durchmacht, und die dummen Kommentare und das aggressive Gebaren ignoranter Menschen, die die Familie nicht einmal kennen, machen ihnen zu schaffen. Der kleine Junge reagiert bereits jetzt sehr verängstigt auf Menschen, die er nicht kennt, da er gelernt hat, von ihnen nichts Gutes zu erwarten.
„Sie fragen, was mit ihm nicht stimme, ob er die Gelbsucht habe. Sie wollen wissen, warum er aussieht wie Shrek (eine Zeichentrickfigur mit gelblich-grüner Haut) oder ein Kobold“, erzählt Gemma. Die Familie kann nicht einfach draußen spazieren gehen wie alle anderen auch – jedes Mal fühlt sich jemand berechtigt, übergriffige oder gemeine Kommentare abzugeben.
Einmal hämmerte auf einem Parkplatz eine ihnen völlig fremde Frau plötzlich an ihr Autofenster und hatte einen Sanitäter gerufen, um Logan zu untersuchen – all das, ohne den Eltern zuvor auch nur eine einzige Frage gestellt zu haben.
Doch Gemma und Lloyd erleben auch, mit welch unverwüstlicher Lebensfreude Logan seinen Alltag meistert. Er hat ein sonniges, fröhliches Gemüt und fast immer ein breites Lächeln auf seinem Gesicht.
Seine Eltern hoffen darauf, dass er bald am Herzen operiert werden kann, denn dies würde eine spätere Lebertransplantation möglich machen und Logan zu einer langfristigen Besserung verhelfen.
Hoffentlich wird Logan danach allen Grund haben, sein schönes Lächeln sogar noch öfter zu zeigen.
Vorschaubild: ©Twitter/Amy ღ ☢ ★★★