Am Abend des 3. Junis 2017 wollte Roy Larner in seiner Stammkneipe am Borough Market, in der Nähe der großen Londoner Brücke, nur ein paar Biere trinken.
Plötzlich flog die Tür auf und drei Männer standen mit langen Messern in den Händen in der Kneipe. Sie riefen wüste Parolen und machten Anstalten, auf die Gäste loszugehen.
„Ich hatte schon vier oder fünf Biere getrunken. Also bin ich aufgestanden und hab ich ihnen wie ein Idiot entgegengebrüllt ‚F***t euch, ich gehöre zu Millwall!‘ „. Millwall ist Roys liebster Fußballverein – wahrscheinlich hat er einfach das Erstbeste gerufen, das ihm in den Sinn kam.
Die Männer stürzten sich auf Roy und stachen auf ihn ein, verletzten ihn am Kopf, der Brust und beiden Händen. Unglaublicher Weise schafften sie es jedoch nicht, ihn zu töten. Im Gegenteil – er hielt sie sogar lange genug auf, dass die anderen Kneipengäste sich in Sicherheit bringen konnten.
Die drei Männer waren kurz zuvor mit einem Kleintransporter auf der London Bridge in die Menge der Fußgänger hineingerast und hatten dann mit Messern bewaffnet weitere angegriffen. Sie hatten dabei 7 Menschen ermordet und 48 verletzt.
Die Attentäter ließen schließlich von Roy ab und flohen aus der Kneipe. Sie wurden wenig später von der Polizei erschossen, die Terrormiliz IS reklamierte die Taten der Männer kurz darauf für sich.
Über 200 muslimische Geistliche aus verschiedensten Strömungen des Islam verweigern jetzt den Terroristen das traditionelle Totengebet. Sie verurteilen die schrecklichen Taten auf das Schärfste und haben in einer öffentlichen Stellungnahme erklärt „Sie sind in unserer Gemeinschaft weder im Leben noch im Tod willkommen.“
Roy erlitt insgesamt 8 Stichwunden, ist aber nicht mehr in Gefahr und erholt sich bereits von seinen Verletzungen.
Die Bürger der Stadt feiern ihn als einen Helden und haben ihm bereits den respektvollen Spitznamen „Löwe der London Bridge“ gegeben.
So lange es Menschen wie Roy gibt, werden Mörder wie diese jedenfalls nicht erreichen, was sie wollen – denn selbstlosen Mut wie seinen gibt es in jedem Glauben und an jedem Ort der Welt.