Marieke Voorsluijs aus Amsterdam ist Mutter von zwei Söhnen, die dem Kuschelalter inzwischen entwachsen sind. Die Niederländerin kommt daher auf eine extravagante Idee und strickt sich einfach eine lebensgroße Kopie ihres jüngsten Sohnes.
Zwei Monate lang arbeitet die zweifache Mutter an diesem Projekt und das Resultat ist beeindruckend realistisch.
Marieke ist in den ganzen Niederlanden für ihre außergewöhnlichen Strick-Künste bekannt. Doch die einzigartigen Ideen für die Motive stammen nicht von der jungen Mutter allein, denn sie ist Mitglied in einem Club für strickbegeisterte Damen, die gemeinsam die unglaublichsten Replikate aus Wolle herstellen. Die Mitglieder des „Club Geluk“ (auf Deutsch: „Club des Glücks“) treffen sich regelmäßig, um zusammen regelrechte Kunstwerke zu stricken.
Die Liebe zum Detail ist es, die ihre Arbeiten am Ende dabei so realistisch erscheinen lässt. Marieke und ihre Clubfreundinnen stellen sich bei neuen Motiven stets größeren Herausforderungen. Doch ihrer größten Herausforderung wollte sich Marieke ganz ohne ihren Strick-Club stellen: der Erschaffung eines „Menschen“ aus Wolle.
Die Idee dazu kam Marieke während eines Gesprächs mit ihrem pubertären Sohn:
„Wir lachten über die Kluft zwischen seinen Bedürfnissen und meinen. Er brauchte seinen Freiraum und ich brauchte jemanden, den ich mit mütterlicher Fürsorge überhäufen konnte. Ich bin Textildesignerin und er hilft mir gerne und hat großartige kreative Ideen. Also saßen wir zusammen und überlegten uns eine Lösung, mit der wir beide leben konnten. So kamen wir auf die Idee, eine kuschelige Version von ihm zu machen.“
Damit Marieke dieses ganz spezielle Vorhaben in die Tat umsetzen kann, gehen ihre beiden Söhne ihr gerne zur Hand:
„Meine zwei Söhne fanden das Projekt total spannend und haben mir dabei geholfen, das Cap zu machen, und natürlich für mich Pose gestanden. Sie helfen mir immer bei Projekten, ob für meine Arbeit oder privat. Dafür freuen sie sich, wenn ihre Ideen umgesetzt werden“, erzählt die zweifache Mutter stolz.
Dennoch wird der Mutter immer etwas nostalgisch zumute, wenn sie daran denkt, dass ihre Söhne nun langsam erwachsen werden:
„Mein Sohn ist nun in der Pubertät. Wir haben früher viel gekuschelt, aber das kommt nun immer seltener vor. Heute hängt er lieber mit seinen Freunden rum, spielt mit seinem Handy oder hört mit seinem iPod Musik – genau so, wie es die Natur wahrscheinlich vorgesehen hat. Aber ich bin eine gute Mutter und akzeptiere das und ich bin dankbar, dass er ein gesunder Junge ist.“
Doch wer jetzt denkt, Marieke sei tatsächlich eine Mutter, die sich nach Kuschelstunden mit einer gestrickten Puppe sehnt, der irrt sich. Denn in ihrem „gestrickten Sohn“ steckt kein Geringerer als ihr echter 11-jähriger Sohnemann, der den Strick-Bruder anziehen kann wie einen maßgeschneiderten Anzug.
In einem Interview stellt Marieke klar, dass sie nicht die liebeshungrige Verrückte ist, für die sie nun im Internet gehalten wird – und es sich wirklich nur um einen Spaß handelt, den ihre Sprösslinge ebenso witzig finden:
„Wenn ich gewusst hätte, dass die Menschen tatsächlich glauben, ich wäre eine liebeskranke Mutter, die sich aus lauter Verzweiflung einen neuen Sohn strickt, hätte ich etwas anderes gepostet.“
Doch ganz egal, aus welchem Grund der gestrickte Klon entstanden ist, er ist ein wirklich beeindruckendes Kunstwerk, in dem, wie man sieht, sehr viel Liebe steckt.
Die außergewöhnlichen Strick-Projekte von Marieke und dem Club Geluk kannst du dir auch hier auf Instagram ansehen.