Niemand freut sich auf eine Darmspiegelung. Doch auch die Tapferen, die sich zu der vorsorglichen Untersuchung durchringen, würden bei ein Befund wie in dem folgenden Fall garantiert die Fassung verlieren.
Darmspiegelungen gehören wohl zu den unangenehmsten Untersuchungen. Zum Glück sind Gastroenterologen darin geübt, die Prozedur so schonend wie möglich über die Bühne zu bringen. Der Darm wird mit einer winzigen Kamera untersucht, während die Ärzte diesen Vorgang auf einem Bildschirm mitansehen.
Doch als ein 59-jähriger Mann im Jahr 2019 seinen Darm spiegeln ließ, traute das Ärzteteam seinen Augen nicht.
Auf dem Bildschirm sahen sie einen Marienkäfer, der durch den Darm krabbelte und offensichtlich nach einem Ausgang suchte.
Wie war er nur da gelandet? Die Ärzte haben die Theorie, dass der Mann den Käfer versehentlich mit seinem Essen, zum Beispiel einem Salat, verschluckt haben könnte. Vielleicht war er ihm auch im Schlaf in den offenen Mund geflogen.
Aber wie war das Tier unverdaut in den Darm gelangt? Zur Vorbereitung auf die Untersuchung hatte der Patient 4,5 Liter einer auf Polyethylenglycol basierenden Elektrolytlösung getrunken.
Dadurch wird der Magen-Darm-Trakt gereinigt und gründlich durchgespült. So haben die Mediziner bei der anschließenden Darmspiegelung freie Sicht und können erkennen, wie das Gewebe aussieht. Die Flüssigkeit wirkt stark abführend. Das könnte den Marienkäfer vor der Magensäure gerettet und unversehrt bis in den Darm gespült haben.
Der Fall war so ungewöhnlich, dass die Mediziner ihm in einem Wissenschaftsmagazin sogar einen eigenen Artikel widmeten.
Das abschließende Gespräch zwischen Arzt und Patient war sicherlich nicht alltäglich. Wie der Mann wohl geguckt hat, als man ihm die Videoaufnahmen zeigte?
Quelle: iflscience
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