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Jeden Tag bedient sie klaglos den grantigen alten Mann. Aber als er stirbt, findet sie heraus, wer er wirklich ist.

Unglaublich großzügig.

Jeder, der schon einmal in der Gastronomie gearbeitet hat, kennt den alltäglichen Kampf: Immer freundlich bleiben, immer lächeln, auch wenn man manch einen Kunden am liebsten erwürgen möchte.

Die Kellnerin Melina Salazar aus dem texanischen Brownsville ist die Großmeisterin, wenn es darum geht, ruhig zu bleiben und immer perfekten Service zu bieten – und mögen die Gäste auch noch so anstrengend sein. Doch ein Kunde bringt auch sie an ihre Grenzen: Jeden Tag kommt der ältere Herr zum Mittagessen in das Restaurant, in dem Melina arbeitet, und jeden Tag meckert er, beschwert sich und sorgt für Aufregung im ganzen Lokal. Der Mann heißt Walter „Buck” Swords, ist 89 Jahre alt und ein Veteran aus dem Zweiten Weltkrieg. Obwohl er ein treuer Stammkunde ist, halten viele ihn für einen Albtraum. Doch Melina lässt sich nicht abschrecken, am Ende ist sie die einzige Kellnerin, die ihn überhaupt noch bedienen möchte.

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Tag für Tag bringt Melina ihm sein Essen. Tag für Tag bleibt sie freundlich. Und Tag für Tag wird sie mit seiner schlechten Laune und seinen Beschimpfungen konfrontiert. Aber sie nimmt seine Bestellungen jedes mal ohne Beschwerde auf, bleibt gelassen und schafft es jedesmal, Walter sein Essen genau so zu bringen, wie er es haben möchte. Egal, wie schlecht gelaunt er auch ist, sie hat immer ein Lächeln auf den Lippen, wenn sie an seinen Tisch kommt.

Sieben Jahre geht das so. Täglich spielen sie das gleiche Spiel, und für Melina ist es fast schon eine beruhigende Routine. Bis Walter eines Tages nicht kommt. Die Kellnerin wundert sich, wo er bleibt, denn normalerweise ist er pünktlich wie ein Uhrwerk. Auch am nächsten Tag erscheint er nicht im Lokal. Da fängt Melina an, die örtlichen Traueranzeigen zu durchsuchen. Und dann findet sie das, was sie befürchtet hat. Walter ist gestorben. Die nächsten Tage ist sie häufig in Gedanken über den armen Mann versunken, als sie plötzlich auf ihrer Arbeit von einem Anwalt angesprochen wird. Der Mann erzählt ihr, wie sehr Walter immer davon geschwärmt habe, wie nett sie zu ihm gewesen sei. Er sei so beeindruckt von ihrer netten und geduldigen Art gewesen, dass er ihr ein Erbe hinterlassen habe. Melina kann es kaum glauben. Da sitzt dieser Mann im Anzug und erzählt ihr, dass sie 50.000 Dollar (ca. 47.000 €) und ein Auto geerbt habe!

Für sie war es ganz selbstverständlich, dass sie jeden Gast gleich nett behandelt. Walter war da keine Ausnahme. Aber so, wie er sie jeden Tag behandelt hat, hätte sie noch nicht einmal damit gerechnet, dass er sie überhaupt leiden könne, noch viel weniger, dass er ihr etwas schenken würde. Die anderen Mitarbeiter finden, dass sie sich diesen „Bonus“ mehr als verdient habe, aber Melina ist den Tränen nahe. Was für eine tolle Geste und was für ein Symbol der Wertschätzung – wenn auch im Nachhinein.  

Im Video erzählt Melina die unglaubliche Geschichte noch einmal selbst (auf Englisch):

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Da sieht man wieder einmal, dass hinter der Fassade eines Menschen oft mehr steckt, als man sieht, und dass es nie schaden kann, nett zu seinem Gegenüber zu sein. Für Melina war der grantige Walter genauso viel wert wie alle anderen Gäste. Und er hat es gespürt und auf seine Art gezeigt, wie sehr er Melina geschätzt hat. Sie wird Walter auf jeden Fall ganz besonders in Erinnerung behalten.