Das japanische Beerdigungsinstitut „Kurashi no Tomo“ veranstaltet jährlich einen Briefwettbewerb für diejenigen, die ihre Gedanken und Gefühle an Menschen weitergeben möchten, die bereits verstorben sind. Einer dieser Siegerbriefe wurde in einem Animationsfilm des japanischen Künstlers und Comedian „Tekken“ verarbeitet. Ein Mann, der seine Mutter bei einem tragischen Verkehrsunfall verloren hat, kehrt nach ihrer Beerdigung nach Hause zurück und bemerkt, dass eine der Schubladen ihrer Kommode offensteht …
Hier ist der ursprüngliche Brief, auf dem der kleine Film basiert:
„Die Stütze meiner Mutter.
Mein Vater wurde im Jahr 2000 krank, und er verlor allmählich die Fähigkeit, sich zu bewegen. Meine Mutter fing an, meinen Vater, der viel größer war als sie, auf dem Rücken die Treppe hinauf und hinunter zu tragen. Als ich wieder einmal zuhause zu Besuch war, bot ich meine Hilfe an, aber jedes Mal lachte sie und sagte: ‚Ich bin okay, es ist okay, ich würde nicht wollen, dass du deinen Rücken verletzt.‘ Dann schulterte sie geübt meinen Vater und ging die Treppe hinauf.
Das Unglück geschah, als sie meinen Vater zur Tagespflege geschickt hatte und auf dem Weg zum Einkaufen war: Meine Mutter wurde von einem Lastwagen überfahren, der die rote Ampel missachtet hatte, nach links abbog und sie tötete.
Am selben Morgen hatte ich sie noch angerufen, um sie zu fragen, wie es meinem Vater gehe. Sie hatte mir gesagt, dass alles wie üblich wäre. Ich fragte sie: ‚Hast du Schmerzen? Übertreib es nicht!‘ Meine Mutter lachte wie gewöhnlich und sagte: ‚Ich bin okay, es ist okay, ich hatte nie Schulterschmerzen in meinem Leben, also geht es mir gut.‘ Das war das letzte Mal. Drei Stunden später verstarb sie im Krankenhaus, bevor ich dort ankam.
Ich werde nie vergessen, wie ich meinem Vater sagen musste, dass sie gestorben war, ebenso wie die Trauer und die Traurigkeit, die ich von den Menschen in ihrer Nähe spürte.
Als die Beerdigung vorbei war, öffnete ich zuhause eine der Schubladen der Kommode meiner Mutter und fand verschiedene Arten von Gelenkstützen und Schonern. Es gab so viele, dass die Schublade fast überquoll.
Als ich das sah, konnte ich nicht aufhören zu weinen. Ich dachte über die Schmerzen nach, die sie hatte ertragen müssen, und spürte, wie mich ein bitteres Gefühl übermannte. Ich konnte nicht einmal die Schublade wieder schließen. Ich erkannte, dass ihre Worte ‚Es ist okay, es ist okay, ich hatte nie Schulterschmerzen in meinem Leben, es ist okay‘ gelogen waren. Sie sagte sie mir, damit ich mir keine Sorgen machte. Sie hatte meinen Vater auf dem Rücken getragen und kletterte die Treppe hinauf und hinab, obwohl sie mit Schmerzen in ihren Schultern und Knien lebte.
Ich hatte nie versucht, ihre Situation zu verstehen, und glaubte blind ihren Worten, dass es ihr gutgehe und sie okay sei. In Wahrheit kann es sein, dass ich – der älteste Sohn der Familie und weit weg von zuhause – es ahnte und dass ich insgeheim vielleicht sogar erleichtert war, wenn meine Mutter sagte, es sei alles okay, damit es nichts gab, was ich hätte tun müssen, um zu helfen.
Wenn ich sie im Himmel sehe, möchte ich meiner Mutter viel Gutes tun und über die Zeit sprechen, als ich in ihrer Schublade diese vielen Gelenkstützen fand. Danke, Mutter. Vielen Dank.“
Viele von uns haben eine besondere Person im Leben gehabt – jemanden, der nicht mehr bei uns sein kann. Jemanden, der immer und immer an unserer Seite war, immer fürsorglich, stark und unterstützend. Es ist schade, dass viele von uns erst dann erfahren, wie viel diese Menschen uns gegeben haben, wenn sie nicht mehr da sind. Dieses Video fasst die verpasste Gelegenheit perfekt zusammen.
Vielleicht könnte es uns sogar einen Anstoß dafür geben, unseren Liebsten unsere Anerkennung für ihr Tun auszudrücken!