Seien es Monster unter dem Bett, böse Clowns im Schrank oder Drachen und Hexen im Wald – vor irgendetwas fürchtete sich in der Kindheit jeder einmal. Doch normalerweise hilft einem die Familie, den kindlichen Ängsten ins Auge zu blicken und sie zu überwinden.
Bei einem 7-jährigen Mädchen aus Oklahoma (USA) verschwanden die Ängste mit der Zeit aber nicht, sie wurden vielmehr zur permanenten schrecklichen Realität. Die Kleine lebte seit einigen Jahren zusammen mit ihren zwei Geschwistern bei ihrer 51 Jahre alten Großmutter Geneva Robinson und deren 33 Jahre altem Freund Joshua Granger.
Die Großmutter erzählte ihrer Enkelin immer, auf dem Dachboden lebe eine Hexe, die ungezogene Kinder fräße. Und tatsächlich: Nachts wurden die drei Kinder immer wieder von „Nelda der Hexe“ heimgesucht. Sie trug einen schwarzen Mantel, hatte grüne Hände und eine fiese Fratze. Doch hinter Nelda verbarg sich niemand anderes als die Großmutter höchstpersönlich, die auf diese Weise ihren offensichtlich perversen Neigungen nachging.
Das kleine Mädchen wurde von „Nelda“ geschlagen und gefesselt. Zu dem unsäglichen „Spiel“ gesellte sich noch der „Dämon Coogro“ hinzu. Bei „Coogro“ wiederum handelte es um das Alter Ego von Joshua, Genevas Freund. Die beiden rasierten dem Kind sogar die Haare ab und drückten Zigaretten auf seinem Körper aus.
Die Nächte des Schreckens hatten erst ein Ende, als Geneva ihre Enkelin ins Krankenhaus bringen wollte, weil sie mit ihr angeblich nicht mehr zurechtkäme. Die Ärzte bemerkten bei der 7-Jährigen jedoch die Wunden dieses perversen Spiels. Sie war außerdem unterernährt und ihr kleiner Körper war mit blauen Flecken übersät. Die Ärzte taten das einzig Richtige und informierten die Behörden über ihre Erkenntnisse.
Mittlerweile wurde Geneva zu dreimal lebenslänglich verurteilt. Ihr Freund Joshua muss wegen unterlassener Hilfeleistung 30 Jahre hinter Gittern verbringen. Die vorsitzende Richterin Michele McElwee fand in ihrer Urteilsbegründung klare Worte: „Sie verdienen das gleiche Maß an Gnade, das Sie den Kindern gegenüber gezeigt haben. Und zwar gar keine.“
Bei einem der nächtlichen Überfälle ist es einem der drei Geschwister gelungen, trotz der verstörenden Umstände ein Video aufzunehmen:
Die Nächte voller Angst und Schmerz werden das Mädchen wahrscheinlich noch lange verfolgen. Man kann nur hoffen, dass die drei Kinder jetzt, da ihre Großmutter im Gefängnis sitzt, endlich eine Familie finden, in der sie Liebe und Zuneigung erfahren. Vielleicht können sie so eines Tages die Vergangenheit hinter sich lassen und noch eine schöne Kindheit genießen.
Man mag es manchmal kaum glauben, aber Fälle von Kindesmisshandlung geschehen häufig in der eigenen Familie. Daher sollte man immer achtsam sein und bei den ersten Anzeichen reagieren, um anderen Kindern ein solches Schicksal zu ersparen.