WARNUNG: Dieser Artikel enthält Bilder, die auf manche Leser verstörend wirken können.
Der Moment, in dem die Mutter ihr neugeborenes Kind zum ersten Mal sieht, wird ungeduldig herbeigesehnt und ist meistens ein wunderbarer Augenblick voller Glück.
Doch Kuli Bai aus Pindwara in Indien stand statt der erwarteten Freude leider ein großer Schrecken bevor. Ihr neugeborener Sohn kam mit einem extremen Fall von fetaler Inklusion zur Welt.
Bei der sehr seltenen fetalen Inklusion entwickeln sich zunächst zwei oder mehr Föten im Mutterleib und einer davon wächst um den oder die anderen herum. In vielen Fällen, ist der eingewachsene Fötus verdeckt und nicht direkt zu erkennen. Doch manchmal geschieht es, dass Körperteile des einverleibten Zwillings noch sichtbar sind.
Kulis Sohn hat es besonders hart getroffen. Der kleine Junge, der bis jetzt noch keinen Namen hat, wurde mit 4 Beinen, 3 Händen und 2 Penissen geboren.
Kulis Familie war so geschockt, dass sie etwas Furchtbares planten: Der kleine Junge sollte in den Fluss geworfen werden, um dort zu ertrinken. Die sehr religiösen und mit vielen Vorurteilen aufgewachsenen Menschen konnten in dem kleinen Baby nichts anderes sehen, als ein böses Omen und einen Unheilsbringer.
Doch bevor es dazu kommen konnte, hatte sich die Nachricht von dem besonderen Baby weit genug verbreitet, dass der Arzt Bharat Pal Danda vom Matra-Chhaya-Krankenhaus davon hörte.
Sofort sandte er einen Krankenwagen nach Pindwara und ließ Mutter und Kind abholen und sie in seinem Krankenhaus in Sicherheit bringen. Der Gesundheitszustand des Babys war bereits kritisch und ohne chirurgische Eingriffe würde er nicht überleben können.
Bharat Pal Danda brachte die beiden in ein besser ausgestattetes Krankenhaus und machte sich ohne Bezahlung an die Arbeit: Er ließ dem kleinen Jungen die Behandlung zukommen, die er brauchte, um seine Bewegungsfreiheit zu erhalten. In einer riskanten und stundenlangen Operation entfernte er die Gliedmaßen des Zwillings.
Die komplizierte Prozedur gelang. Der Junge hat die Operationen gut überstanden und erholt sich zur Zeit unter ärztlicher Aufsicht und hat jetzt die Möglichkeit, ein langes Leben führen zu können.
Wie gut, dass die Nachricht seiner Geburt sich so schnell verbreitet hat – damit konnte ein schreckliches Verbrechen verhindert und das Leben eines kleinen Kindes gerettet werden.