Am 25. Mai 2020 wurde der schwarze US-Amerikaner George Floyd auf dem Parkplatz eines Supermarktes der Stadt Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota von mehreren Polizisten festgesetzt, weil die Angestellten des Supermarktes den 20-Dollar-Schein, mit dem Floyd bezahlt hatte, für eine Fälschung hielten.
Ihm wurden die Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Als Floyd der Grund seiner Festnahme erklärt wurde, verhielt er sich zunächst ruhig. Da er jedoch unter Klaustrophobie litt, ertrug er es nicht, gefesselt in den Streifenwagen gesperrt zu werden.
Drei Beamte zogen ihn daraufhin wieder heraus und legten ihn auf den Boden. Einer drückte Floyds Torso zu Boden, ein zweiter fixierte seine Beine. Obwohl Floyd sich nicht weiter wehrte oder bewegte, kniete sich der dritte Beamte mit den Händen in den Hosentaschen auf sein Genick.
„I can’t breathe!“ („Ich kann nicht atmen!“) sagte Floyd ein ums andere Mal, doch der Beamte blieb auf dessen Hals knien und lächelte dazu. Inzwischen hatten mehrere Passanten begonnen, das Geschehen mit ihren Handys zu filmen. Sie baten die Polizisten, Floyd loszulassen, und sagten ihnen „You are killing him!“ („Sie bringen ihn um!“), doch diese hörten nicht auf sie.
Insgesamt 16 Male sagte Floyd immer leiser „Ich kann nicht atmen!“ Dann versuchte er, nach seiner verstorbenen Mutter zu rufen. Dann war er ganz still. 8 Minuten und 46 Sekunden lang kniete der Mann auf Floyds Hals, davon zwei Minuten und 53 Sekunden, nachdem die Bewusstlosigkeit bereits eingetreten war und Floyd sich nicht mehr gerührt hatte.
Er erstickte unter dem Knie des Polizisten. Das Video des grausamen Geschehens ging um die Welt und löste eine gewaltige Protestwelle gegen Polizeibrutalität gegenüber schwarzen Menschen aus. Die Wut und Trauer über viel zu viele Fälle, in denen schwarze Menschen durch unnötige Gewalttätigkeit in Polizeigewahrsam zu Tode kamen, trieb und treibt noch immer Tausende von Demonstranten auf die Straßen der USA und auch darüber hinaus der restlichen Welt.
Die Fotos dieser Proteste gehen jetzt bereits in die Geschichte ein.
1. Menschlichkeit in Extremsituationen
Schwarze Demonstranten beschützen einen Polizisten, der von seinen Kollegen getrennt wurde.
2. Hoffentlich bleibt die Szene friedlich
„Gemeinsam sind wir stärker.“
3. Ein Veteran
„Ich habe nicht für dieses Land gekämpft, damit meine schwarzen Brüder und Schwestern auf offener Straße ermordet werden!“
4. Was für ein Bild!
Mediziner eines Krankenhauses knien in Solidarität.
5. Unterstützung von überallher
Sogar die zurückgezogen lebende, den Amish vergleichbare Religionsgemeinschaft „Church of God“ ist angereist, um gegen systematische Repressionen zu demonstrieren.
6. Die Hexen sind da
Wicca, allgemein besser als Hexen bekannt, sind auch auf den Straßen.
7. Austausch von Unterstützung
Weil Lebensmittelgeschäfte vorübergehend schließen müssen, unterstützen Menschen sich gegenseitig, indem sie Tausende von Tüten mit Essen zur freien Mitnahme auf die Straße stellen.
8. Gegenseitiger Respekt
Ein Polizeichef kniet zusammen mit den Demonstranten.
9. Eine gute Frage
„Was wäre, wenn es kein Video gäbe?“ Gäbe es keine Videoaufzeichnung, niemand würde glauben, dass George Floyd’s Tod wirklich so passiert ist.
10. Wahre Worte
„Ich kann es nicht fassen, dass ich 66 bin und immer noch gegen diesen Sch… protestieren muss.“
11. Ein guter Anfang
Wenn auch Polizisten gegen Polizeibrutalität protestieren, dann findet hoffentlich wirklich ein Umdenken statt.
12. Eine weltweite Bewegung
10.000 Menschen demonstrieren in Kopenhagen.
13. Mit so viel Abstand wie möglich
Auch vor der US-Botschaft in Berlin wird demonstriert.
14. Die Botschaft einer Mutter
„Wenn mein Sohn Knabberzeug kaufen ginge und nicht nach Hause käme (Trayvon Martin) oder im Park spielte und nicht nach Hause käme (Tamir Rice) oder joggen ginge und nicht nach Hause käme (Ahmaud Arbery) oder nach seinem Führerschein griff und nicht nach Hause käme (Philando Castile) und mit seinen letzten Atemzügen nach mir rufen würde (George Floyd) – dann würde ich auch die ganze verdammte Stadt niederbrennen.“
Die in Klammern genannten Personen waren alle unbewaffnete schwarze Jungen und Männer, die von Polizisten oder selbsternannten Hobby-„Gesetzeshütern“ getötet wurden. Tamir Rice war erst 12 Jahre alt.
15. Ein Bild sagt mehr, als es tausend Worte tun könnten
Die Ballerinas Kennedy George und Ava Holloway.
Was für beeindruckende Bilder, von denen sicher einige als Dokumente einer bewegten Zeit in die Geschichte eingehen werden. Es bleibt zu hoffen, dass sie nicht ohne Folgen bleiben werden und dass sich das Leben aller Beteiligten in Zukunft verbessert.
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