Ein Gang zum Arzt kann das Leben auf den Kopf stellen und alle Zukunftsträume platzen lassen. Die Britin Rachael Bland hat diese Erfahrung vor zwei Jahren machen müssen. Alles begann mit einem merkwürdigen Gefühl, das sie hatte, während sie ihren jungen Sohn Freddie stillte.
„Es tat zuerst weh. Ich hatte merkwürdige Schmerzen in meiner Achselhöhle. Sie gingen zwar weg, aber ich tastete mich ab und entdeckte dort etwas, das so groß wie eine Walnuss war“, erzählt Rachael, die daraufhin einen Arzt aufsuchte.
Schon bald erhielt die damals 38-Jährige die niederschmetternde Diagnose: Triple-negatives Mammakarzinom, eine besonders schwerwiegende Brustkrebserkrankung. Rachael war fassungslos. Sie war noch nicht einmal vierzig Jahre alt, hatte eine erfolgreiche Karriere beim BBC (British Broadcasting Corporation, eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Vereinigten Königreichs) und seit wenigen Jahren eine wundervolle Familie. War ihre Zeit bereits gekommen?
Nachdem die junge Mutter den ersten Schock überwunden hatte, versuchte sie, den Blick nach vorne zu richten, und konzentrierte sich auf ihre Behandlung. Gleichzeitig ließ die bekannte Journalistin, die Fernseh- und Radiosendungen moderierte, die Welt an ihrem Schicksal teilhaben.
Rachael begann einen Blog über ihre Therapie zu führen, in dem sie regelmäßig über Fortschritte und Rückschläge im Kampf gegen den Krebs berichtete. Hoffnung kam auf, als sich der Tumor in ihrem Körper für eine Weile zurückbildete – leider nur vorübergehend. Nach zwei nervenaufreibenden Jahren erhielt sie schließlich die erschütternde Nachricht:
„Es tut mir leid, Rachael. Er ist zurück und nicht heilbar“, sagte ihr behandelnder Arzt. Rachael war am Boden zerstört: „Nachdem ich diese Worte vernommen hatte, schoss die Luft aus meiner Lunge. Ich musste mich an die Wand lehnen, damit ich nicht umfalle.“
Der mittlerweile 40-Jährigen blieb nichts anderes übrig, als ihr Schicksal zu akzeptieren. Aber nicht ihr baldiger Tod belastete Rachael am stärksten, sondern die Tatsache, dass ihr nun 3-jähriger Sohn Freddie ohne seine Mutter aufwachsen würde.
Damit sie Freddies Leben wenigstens noch einige Jahre nach ihrem Tode begleiten kann, hat Rachael achtzehn Geschenke für ihren Sohn vorbereitet – bis zu seinem 21. Geburtstag. Dazu gehören persönliche Erinnerungsstücke wie ihr Lieblingsparfüm oder Videoaufnahmen von ihr. Auch ein Buch über ihr Leben wollte Rachael ihm hinterlassen:
„Ich hoffe, dass das Buch, die Geschenke und meine Aufzeichnungen ihm eine Quelle meiner Liebe für den Rest seines Lebens sein werden. Damit Freddy immer sicher sein kann, wie sehr ich ihn liebe“, schrieb Rachael.
Am 5. September dieses Jahres schloss Rachael schließlich für immer ihre Augen. Ihr Ehemann Steve schrieb dazu die folgenden Worte:
„Unsere tapfere, wunderschöne, tolle und mutige Rachael schlief heute friedlich im Beisein ihrer Familie ein. Wir sind alle zutiefst niedergeschlagen. Nichts wird das Loch in unseren Herzen füllen können, das sie hinterlassen hat … Wir vermissen dich sehr und sind unendlich auf all das stolz, was du in deinen 40 Jahren erreicht hast … Danke, Steve und Freddie.“
Möge sie in Frieden ruhen.