Tattoos sind eine sehr sensible Angelegenheit, die man sich gründlich überlegen sollte. Die unter die Haut gestochenen Bilder werden zu einem unveränderlichen Teil des Körpers und drücken oft äußerst persönliche Dinge ihres Trägers aus.
Manche Körperstellen, wie zum Beispiel der Oberarm oder der Rücken, werden besonders gern mit Bildern, Mustern und Schriftzügen verziert, aber theoretisch kann jede Stelle des Körpers tätowiert werden. Eine nur wenig bekannte Möglichkeit ist hierbei die episklerale Tätowierung – ein Augapfeltattoo.
Hierbei wird die gewählte Farbe unter die Sklera (die weiße Haut) des Auges gestochen und verteilt sich dort. Um den ganzen weißen Bereich eines Auges auf solche Art einzufärben, sind um die 40 Stiche nötig. Augentattoos sind gefährlich. Bei Fehlern kann es leicht zu Infektionen und Verletzungen des Auges mit schlimmen Folgen kommen. Nur wenige Tätowierkünstler bieten Augapfeltattoos an.
Sarah Sabbath aus El Paso im US-Bundesstaat Texas war jedoch bereit, dieses Risiko einzugehen. Die 26-Jährige bekam ihr erstes Tattoo, als sie erst 14 Jahre alt war, und auch hier schien sie bereits zu sehr unseriösen Tätowierern zu gehen. Kein verantwortungsvoller Tattookünstler würde einer Jugendlichen, deren Körper sich noch im Wachstum befindet, die Haut tätowieren.
Heute sind Sarahs ganzer Körper und große Teile ihres Gesichts mit Tattoos bedeckt: „Ich bereue kein einziges meiner Tattoos, es war für mich ein Weg, mich selbst zu finden. Sie helfen mir, mich auszudrücken.“
Für ihre blassvioletten Augapfeltattoos jedoch geriet sie an jemanden, der nicht wirklich wusste, was er tat. Der Tattookünstler hatte in seinem Farbgemisch zu viel Tätowiertinte und zu wenig Kochsalzlösung verwendet. Die in Sarah Sabbaths Augen gestochene Flüssigkeit war zu stark, weswegen ihre Augen mit einer schlimmen, beidseitigen Entzündung reagierten.
Sarah konnte nichts mehr sehen. Nach ihrem Augapfeltattoo war sie blind. „Ich konnte nichts tun, ich ertrug kein helles Licht, wollte nicht rausgehen.“
Die Hilflosigkeit isolierte sie völlig in ihrer Wohnung. „Ich wurde sehr depressiv.“ Als es von allein nicht besser wurde, schleppte sich Sarah schließlich zu einem Augenarzt, der ihr diverse Augentropfen verschrieb.
Zum Glück halfen die Tropfen und Sarah kann inzwischen wieder sehen, aber ganz gesund sind ihre Augen immer noch nicht. Sie sind sehr lichtempfindlich und Sarahs Sehkraft ist nicht gänzlich wiederhergestellt.
Dennoch bereut Sarah Sabbath die Augentattoos nicht, auch wenn sie sich als sehr gefährlich herausstellten. „Ich sehe meinen Körper als ein Gesamtkunstwerk. Ich möchte noch mehr Tattoos, es ist einfach ein Teil von mir.“ Hoffentlich wird Sarahs Vertrauen in ihre Tätowierer in Zukunft nicht mehr so herbe enttäuscht.
Quelle: ladbible
Vorschaubilder: ©Instagram/sarahsabbath ©Instagram/sarahsabbath