Auf der erotischen Spielwiese der menschlichen Sexualität tummeln sich so einige Kuriositäten: Es gibt nichts, was es nicht gibt! Denn was Lust bereitet, sieht bei jedem Menschen anders aus. Allerdings kann die Jagd nach dem Höhepunkt auch zum tödlichen Spiel werden. Jedes Jahr sterben in Deutschland schätzungsweise 80 bis 100 Personen bei autoerotischen Unfällen, sprich: Die Betroffenen fügen sich bei diversen Selbstbefriedigungspraktiken unabsichtlich eine tödliche Verletzung zu. Ein besonders bizarrer Fall hat sich nun gerade in Hamburg zugetragen.
Aus nur ihm erfindlichen Fetischgründen hatte sich ein Mann am ganzen Körper mit haushaltsüblichem Scheiblettenkäse belegt und anschließend eine Strumpfhose über den Oberkörper gezogen. Darüber zog er einen Plastikregenmantel und zwängte sich damit in einen Taucheranzug. Zum krönenden Abschluss zog er sich eine Plastiktüte über den Kopf und setzte sich mit dieser Montur vor die eingeschaltete Heizung. Der Hamburger konnte nur noch tot aus diesem Szenario geborgen werden.
Selbst für die abgebrühtesten Polizisten gewiss ein mehr als ungewöhnlicher Anblick! Zu den meisten Todesfällen bei autoerotischen Unfällen kommt es durch Asphyxiophilie, wobei man durch Abschnüren der Atemwege die eigene Sauerstoffzufuhr zum Hirn unterbricht, um das Lustempfinden zu steigern. Die Kombination aus Orgasmus und Sauerstoffmangel führt im Hirn wohl zu einem wahren Dopaminschub, der sich wie ein Rausch auswirken muss. Doch die Opfer unterschätzen die Gefahr, wie schnell man bei dieser gefährlichen Praxis bewusstlos wird – und zum letzten Mal zum Höhepunkt kommt.
Für diejenigen, für die die rechte Hand und Vaseline zu langweilig sind und die beim kreativen Masturbieren zwar mit dem Leben davonkommen, sich aber Verletzungen zuziehen, ist die Schamgrenze hoch: aus Versehen mit dem Hintern zuerst in die Bierflasche gefallen, beim Nacktputzen in den Staubsauger gerutscht – es gibt wohl nur wenig, was man in der Notaufnahme noch nicht gehört hat. Wie der Hamburger jedoch seine Vorliebe für die Extraportion Käse erklärt hätte, wird leider niemand mehr erfahren.
Es sind im Übrigen nicht nur Männer, die autoerotischen Unfällen zum Opfer fallen. Wie Rechtsmediziner Harald Voß der dpa erklärt: „Das gibt es auch bei Frauen, aber es kommt seltener zum Tod, weil Frauen offensichtlich vorsichtiger sind und nicht so viele Raffinessen einbauen.“ Zu viel Raffinesse war dann wohl auch das Todesurteil dieses Mannes aus Hamburg.