Die lebenslustige Tammy Waddell war über 30 Jahre lang Lehrerin aus Überzeugung. Kurz vor ihrem Krebstod im vergangenen Juni hatte sie ihren letzten Willen kundgetan, der so selbstlos war, dass er Menschen aus aller Welt dazu bewegte, ihm Folge zu leisten.
Die 58-jährige Tammy aus Forsyth County im US-Bundesstaat Georgia war nicht nur Lehrerin, sondern auch ein Mensch, der an seine Schüler glaubte und sie stets in schulischen und privaten Belangen unterstützte.
Als Tammy dann an Krebs erkrankte, kam ihr niemals in den Sinn, dass sie den Kampf gegen die Krankheit jemals verlieren könnte. Mit ihrer positiven Art stellte sie sich kämpferisch der Chemotherapie. Als ihr das Unterrichten aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr möglich war, ging sie schließlich in den Ruhestand, um sich ganz auf ihre Gesundheit konzentrieren zu können. Doch die Chemotherapie schwächte Tammys Immunsystem so sehr, dass sie sich immer häufiger mit kleineren Infekten auseinandersetzen musste, aus denen sich schließlich eine schwere Lungenentzündung entwickelte.
Wenige Wochen vor ihrem Tod, als sie erkannte, dass sie diesen Kampf wohl nicht mehr gewinnen würde, äußerte sie ihrer Familie gegenüber einen allerletzten Wunsch: Sie wollte keine Blumen zu ihrer Beerdigung, dafür sollten die Trauergäste etwas anderes für sie mitbringen: Rucksäcke, gefüllt mit allen Schulutensilien, die ein Schüler für die Schule so braucht. Die Rucksäcke sollten anschließend an hilfsbedürftige Schulkinder übergeben werden.
Am 9. Juni 2018 verstarb Tammy Waddell schließlich im Kreise ihrer Familie. Über 100 Kollegen und ehemalige Schüler kamen zu ihrer Beerdigung, um Tammy die letzte Ehre zu erweisen und um ihr ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Statt Blumen brachte jeder von ihnen einen prall gefüllten Rucksack mit.
Tammys Cousin, Dr. Brad Johnson, war so gerührt von dieser Geste, dass er ein Bild von der mit Rücksäcken gefüllten Kapelle auf seiner Twitter-Seite postete. Kurz darauf bekam er Rucksäcke aus aller Welt zugeschickt: von Menschen, die Tammys selbstloser letzter Wille so berührt hatte, dass auch sie etwas dazu beitragen wollten.
Bis zum Schluss waren der 58-jährigen Lehrerin mit Herz ihre Schüler wichtiger als alles andere. Mit ihrer liebevollen, mütterlichen Art hat sie selbst nach ihrem Tod noch tausende Herzen berührt.