Domestizierten Tieren fällt es normalerweise ziemlich schwer, sich draußen in der freien Natur zurechtzufinden. Schließlich lernen beispielsweise Tiere in Gefangenschaft nicht, sich selbst um Futter zu kümmern oder sich vor dem Wetter zu schützen. Nicht so Hermien. Diese 3 Jahre alte Limousin-Rinderdame hat es gewagt, nicht nur dem Stall, sondern auch dem Tod auf einer niederländischen Schlachtbank davonzurennen — die Geschichte einer rührenden Tierrettung.
In die Wälder
Als sie im vergangenen Dezember gerade in einem Transporter zum Schlachthaus getrieben werden sollte, brachte Hermien fertig, wovon andere Kühe nur träumen können: Sie entkam ihren Bewachern und rannte schnell genug in die nahegelegenen Wälder, um in der entstandenen Verwirrung zu entwischen.
Entgegen allen Erwartungen kam die braune Kuh in den winterlichen Wäldern gut zurecht. Zwar wagte sie sich klugerweise nur nachts auf die Wiesen, um zu grasen, aber im Wald wurde sie mehrfach gesichtet und fotografiert.
Viele Freunde
Die Legende von Hermien, der „Ausreißer-Kuh“, verbreitete sich schnell in den ganzen Niederlanden. Das freiheitsliebende Rind gewann schnell viele Sympathisanten. Bald schon wurde überlegt, wie man es anstellen könnte, Hermien auf Dauer vor dem Schlachter zu bewahren. Natürlich sollte sie auch nicht weiter einsam im Wald leben.
Sogar Pieter van Vollenhoven aus der königlichen Familie der Niederlande rief dazu auf, Geld zusammenzulegen, um der tollkühnen Fluchtkuh ein sicheres Zuhause zu verschaffen.
Zwei Monate frei
Der Plan ging auf: Durch eine Sammelaktion im Internet konnten durch Spenden in kurzer Zeit etwa 50.000 Euro aufgetrieben werden – Hermiens Zukunft war gesichert.
Nachdem die abenteuerliebende Kuh inzwischen 2 Monate ihr Einsiedlerdasein im Schutz der Bäume gefristet hatte, waren alle Vorbereitungen getroffen. Ein Tierarzt pirschte sich nahe genug an Hermien heran, um sie mit einem Beruhigungsmittel zu besänftigen. Mehrere Helfer luden sie in einen Transporter, der sie nach „De Leemweg“ brachte, einem spendenfinanzierten Heimathafen für leidgeprüfte Rinder.
Hier wird Hermien in der Gesellschaft anderer Kühe friedlich und geschützt den Rest ihrer Tage auf Erden verbringen.
Was für eine kuriose Tierrettung und Geschichte! Hermien wird den anderen Rindern sicher eine Menge zu erzählen haben.
Quelle: hindustantimes
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