Die 28-jährige Timea Páll lebt in der rumänischen Stadt Oradea und ist äußerst kreativ veranlagt. Die bekennende Hundeliebhaberin tanzt nicht nur äußerst gern mit ihrem Border Collie Figaro, sondern hat zudem Kunst und visuelle Kommunikation studiert und ist derzeit als Grafikdesignerin, Musikerin und Malerin tätig. Als Malerin konnte sie nun mit ihren Bildern Aufsehen erregen, was allerdings weniger an den Motiven, als vielmehr an der besonderen „Farbe“, die sie für ihre Gemälde verwendet, liegt.
Kaum zu glauben, doch das große Fötus-Gemälde, das sich aus neun Einzelbildern zusammensetzt, malte sie mit dem Blut ihrer Menstruation. Für das Gesamtbild mit dem Titel „Das Tagebuch meiner Periode“ benötigte sie insgesamt neun Monate – jeden Monat ein Einzelbild.
Mit ihrem Fötus-Bild möchte Timea Páll den Fokus gar nicht auf das Blut, sondern auf die Menstruation selbst legen. Es geht ihr um „die Schönheit des Schmerzes, den Wert der Periode, die Fruchtbarkeit meines Seins“. Mit jeder Monatsblutung gehe nicht nur eine Eizelle, sondern ein potenzielles neues Leben verloren, schreibt Timea Páll auf Facebook. Als Ersatz für diesen biologischen Verlust wollte sie daher eine künstlerische Neuschöpfung gebären.
Wenn aus ihrer Eizelle schon kein echtes Baby entstehen konnte, sodann zumindest eines auf der Leinwand. Dementsprechend ist es wohl kein Zufall, dass der Entstehungsprozess ihres Leinwand-Babys neun Monate in Anspruch nahm – die Dauer einer regulären Schwangerschaft.
Die Reaktionen auf Timea Pálls Fötus-Bild aus Menstruationsblut sind, wie die Künstlerin zugibt, natürlich gespalten. Kritiker halten es für verstörend, ekelhaft oder verrückt. Gleichzeitig gibt es aber auch zahlreiche Befürworter, die Timea Pálls Werk als fantastisch, unkonventionell, originell, wunderbar, motivierend und emotional betrachten.
Timea Páll hat nicht nur den neunteiligen Fötus mit ihrem Menstruationsblut gemalt. In Zukunft würde sie ihre Werke gerne weltweit in Galerien ausstellen, schon allein, um den Leuten zu beweisen, dass ihre Bilder mit der „besonderen Farbe“ noch nicht einmal seltsam riechen.