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Bridget Cleary: Mann glaubt, Ehefrau sei Fee, verbrennt sie

1895 entdeckten Polizisten in Irland die Überreste einer Frau namens Bridget Cleary, die Opfer einer grausamen Tat geworden war. Ihr Mann Michael Cleary hatte sie für eine Fee gehalten und verbrannt.

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Das Leben schreibt manchmal unglaubliche Geschichten. Geschichten, die grausam, verwickelt und heutzutage kaum begreifbar sind. Eine davon handelt von der Irin Bridget Cleary, geborene Boland, die vor über hundert Jahren einen schrecklichen Tod fand.

Die 26-jährige Frau lebte mit ihrem Ehemann Michael Cleary in einer kleinen südirischen Stadt in einem bescheidenen Landhaus. Dem Paar schien es ziemlich gut zu gehen. Michael arbeitete als Küfer – also als Fassmacher – mit gutem Verdienst und Bridget als Näherin. Außerdem kümmerte Bridget sich um eine kleine Hühnerschar und verkaufte Eier an die Nachbarn.

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Das kinderlose Paar war seit acht Jahren verheiratet und fiel nie durch Streitereien oder Ähnliches auf. Im März des Jahres 1895 nahm jedoch eine Tragödie ihren Lauf, die schon damals große Wellen schlug.

Es begann damit, dass die junge Frau erkrankte; recht schwer sogar. Sie erhielt Besuch von einem Arzt, der ihr Medikamente verschrieb, und einem Priester, der ihr sogar die letzte Ölung gab, falls sie die nächsten Tage nicht überstehen sollte.

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Während dieser Tage schien ihr Ehemann die Überzeugung zu entwickeln, dass er nicht seine kranke Frau vor sich hätte, sondern eine böse Fee, die sie ersetzt hätte. Einer Theorie nach hatte der Cousin von Bridgets Vater, Jack Dunne, ihm diese fatale Idee in den Kopf gesetzt.

Der Feenglaube war Ende des 19. Jahrhunderts in Irland noch verbreitet. Feen galten als Plagegeister und Unglücksbringer. Auch Bridget glaubte an sie und besuchte wohl häufiger sogenannte „Feenburgen“ – darunter werden unter anderem kreisrunde Hügel oder Gräben verstanden, die oft Überbleibsel von früheren Bauwerken sind, aber im Laufe der Jahrhunderte zum Gegenstand von Sagen und Aberglauben wurden. Auch das bestärkte den 35-Jährigen wohl in dem Glauben, dass es sich bei Bridget nicht mehr um seine Frau handele.

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(Eine sogenannte „Feenburg“ in Irland, auf Englisch „fairy fort“)

Damit begann eine mehrere Tage andauernde Tortur: Um Bridget zu retten bzw. die Fee zu vertreiben, konsultierte Michael beispielsweise einen „Feendoktor“, der ihm Kräuter übergab. Diese vermischte er mit Milch und kochte das Gebräu auf, das er seiner Frau mit Zwang einflößte. Dabei hielten Jack und drei weitere Cousins Bridget fest – viele Familienmitglieder waren Zeuge der „Feen-Austreibung“ oder unterstützten sie aktiv.

Mehrfach stellte Michael ihr drei Mal hintereinander die Frage: „Im Namen des Herrn: Bist du Bridget Boland, die Frau von Michael Cleary?“ Antwortete sie nicht ebenso drei Mal auf diese Frage, war das ein Zeichen dafür, dass nicht die „echte“ Bridget spricht. Michael warf sie zu Boden und quälte sie mit einem heißen Schürhaken. Außerdem wurde Bridget mit Urin beworfen und mit trockenem Brot zwangsernährt.

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Nach dieser tagelangen Quälerei erreichte die Tragödie ihren Höhepunkt, als die 26-Jährige nach einer kurzen Beruhigung der Lage halb entkleidet von ihrem Mann mit Lampenöl übergossen wurde. Er zündete sie an und Bridget verbrannte elendig. Nach eigener Aussage war Michael überzeugt, dass er eine Fee verbrenne. Die Leiche wurde in der Nähe verscharrt.

Bald flog Bridgets Abwesenheit jedoch auf und es wurden Polizisten losgeschickt, um den Gerüchten nachzugehen. Bridgets grausam verbrannte Leiche wurde entdeckt. Michael gestand. Auch zehn andere Familienmitglieder, die in dieses Verbrechen verwickelt waren, kamen vor Gericht.

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(Ein Foto von Bridget Cleary, geborene Boland)

Der 35-jährige Witwer wiederholte, dass er Bridget verbrannt habe, weil er geglaubt habe, dass sie eine Fee und nicht seine Frau gewesen sei. Dennoch gibt es viele andere Erklärungen, wie es zu dieser Barbarei kommen konnte. Beispielsweise wurde vermutet, dass auch Eifersucht eine Rolle gespielt haben könnte. Bridget, die als sehr schön beschrieben wurde, soll sich angeblich mit einem Liebhaber getroffen haben. Dafür gibt es jedoch keinen Beweis.

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(Ein Gefängnisfoto von Michael Cleary)

Michael Cleary wurde wegen Totschlags zu zwanzig Jahren Haft verurteilt, die anderen beteiligten männlichen Verwandten bekamen geringere Strafen. Der Fall erregte seinerzeit auf den Britischen Inseln und in den Vereinigten Staaten ob der Brutalität des Verbrechens viel Aufmerksamkeit.

Es ist aber völlig egal, wie viel Zeit noch vergeht: Es bleibt eine schreckliche Tat, die man sich fast nicht ausdenken kann! Selbst heute noch erinnert in Irland ein Kinderreim an sie: „Are you a witch or are you a fairy? Or are you the wife of Michael Cleary?“ – Bist du eine Hexe? Bist du eine Fee? Oder bist du die Frau von Michael Cleary?

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Quelle: mentalfloss

Vorschaubild: ©Pinterest/criminalelement