Würde man zufällige Passanten auf der Straße fragen, wer ihr Leben am stärksten geprägt habe, dann dächten wohl viele zuerst an ihre Eltern, Freunde oder Verwandten. Das ist selbstverständlich, muss aber nicht immer der Fall sein. Manchmal begegnet man fremden Personen, die durch ihre Taten das eigene Leben stark beeinflussen oder zumindest einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen.
Die folgenden zehn Geschichten sind Beispiele dafür. Diese Menschen berichten von Fremden, die ihnen meist in schwierigen Situationen halfen oder ihnen selbst durch kleine Gesten Hoffnung gaben:
1. Ein bisschen Zuspruch
„Als ich richtig übergewichtig war, traf ich die Entscheidung, mehr oder weniger regelmäßig Sport zu treiben. Es ist schrecklich, als krankhaft fettleibiger Mensch ins Fitnessstudio zu gehen – noch nie hatte ich das Gefühl, dass mehr Augen auf mir ruhten. Als ich auf dem Laufband war, lief ich langsam und steigerte mich dann. Kurz darauf stieg eine richtig schlanke sportliche Frau auf das Laufband neben mir, um sich aufzuwärmen. Das geschah noch vor Corona. Bevor sie das Laufband wieder verließ, drehte sie sich zu mir um und gab mir fünf. Dann sagte sie mir, ich solle dranbleiben. Es war so ermutigend, zur Abwechslung Unterstützung zu bekommen. Ich war es gewohnt, im Fitnessstudio angestarrt zu werden. Ihre kleine, freundliche Geste hat mir wirklich sehr geholfen!“ (FishNchips72)
2. Ein unvergessliches Geschenk
„1969 war ich elf Jahre alt, wuchs ohne Vater und mit meiner Mutter auf, die von Sozialhilfe lebte. Außerdem war ich das einzige Kind in der Nachbarschaft, das kein Fahrrad besaß. Ich lief ständig mit Höchstgeschwindigkeit den anderen Kindern zu Fuß hinterher. Ein junger Mann, der auf der anderen Straßenseite wohnte, hatte mich anscheinend beobachtet. Er baute ein Fahrrad zusammen und schenkte es mir, nachdem er meine Mutter um Erlaubnis gefragt hatte. Dank dieses Fahrrads wurde ich akzeptiert und konnte von da an bei so vielen Dingen mitmachen, die man als Kind so tut. Das hatte einen sehr großen Einfluss auf mein Leben! Als Erwachsener tue ich es jenem jungen Mann nach und schenke jedes Jahr einem oder zwei Pflegekindern ein Fahrrad.“ (qwikbarton)
3. Ein wichtiger Rat
„In der Uni war ich mit einer Studentin zusammen. Ich liebte sie wirklich, aber mir wurde klar, dass wir nicht zusammenpassten. Wir mussten uns trennen. Danach trank ich allein in meinem Wohnheim eine Flasche Wodka. Ich war richtig voll, fühlte mich aber immer noch miserabel. Deshalb besuchte ich einige Kneipen und trank weiter. Irgendwie kam ich wieder mit dem Bus von meiner Sauftour zurück, doch ich schaffte es nicht, den letzten kleinen Fußweg zum Wohnheim zurückzulegen. Also legte ich mich einfach da hin, wo ich war – buchstäblich in der Gosse. Dann kam dieser hilfsbereite Typ vorbei. Er sah mich in der Gosse liegen und half mir auf. Er schleppte mich zu meinem Wohnheim und fragte auf dem Weg, was los sei. Ich erklärte ihm den Hintergrund meiner Sauftour. Ich weiß nicht mehr viel von dem Gespräch, aber einen Satz, der so oder so ähnlich war, vergaß ich nie: ‚Kumpel, die Lösung deiner Probleme findest du nicht auf dem Grund einer Flasche.'“ (QuintusNonus)