Sich über das eigene Grab Gedanken zu machen, ist normalerweise nicht besonders erbaulich. Es sei denn, man heißt Catarina Orduña Pérez.
Die Mexikanerin aus Misantla – einer Stadt im Osten des Landes – kam im Jahr 1921 auf die Welt. Sie wuchs in Armut auf und ging als Kind nicht zur Schule. Sie arbeitete hart, ließ sich aber trotzdem ihre Lebensfreude und ihren Optimismus nicht nehmen.
Mit der Zeit wandelte sich Catarina in ihrem Ort zu einer einflussreichen Persönlichkeit. Sogar Politiker gaben bei ihr häufig ein Stelldichein. Sie gründete außerdem eine große Familie. Fünf Kinder bekam sie und dazu gesellten sich im Laufe der Zeit nicht wenige Enkel und Urenkel.
Ungewöhnlicher Wunsch
Als die quirlige Dame ein fortgeschrittenes Alter erreichte, teilte sie ihrer Familie einen sonderbaren Wunsch mit: eine Penisskulptur. Sie wünschte sich einen großen Penis, der ihre letzte Ruhestätte ziert.
„Sie wollte die typisch mexikanische Denkart durchbrechen, die vieles verheimlicht, weil man nicht aufgeschlossen genug ist. Sie war schon immer ihrer Zeit voraus, blickte immer nach vorn. Außerdem sagte sie mir, dass sie nicht vergessen werden möchte. Sie wollte, dass alles, was wir an ihr liebten, auf diese Weise leichter in Erinnerung bleibt“, erklärt Catarinas Enkel Álvaro.
Nun könnte man Catarina wegen dieses Wunsches eine gewisse Altersschrulligkeit unterstellen. Doch Cata, wie sie auch genannt wurde, hatte seit jeher eine Vorliebe für das beste Stück des Mannes – und das nicht nur im körperlichen Sinne.
„Warum nicht auch den Penis feiern?“
Der Penis versinnbildlichte für sie Mut, Respekt und Tapferkeit — Werte, die sie ihren Kindern und Kindeskindern mit Leidenschaft vermitteln wollte. Deshalb hatte sich Catarina auch nie davor gescheut, sich sehr unverblümt auszudrücken. Sie benutze gern derbe Ausdrücke, die häufig aufs männliche Glied anspielten.
„Es gibt einen Tag des Lehrers, einen Tag des Arztes bis hin zum Tag des Ingenieurs. Warum also nicht auch den Penis feiern?“, soll Cata gerne gesagt haben.
Nicht nur deshalb bestand nie der kleinste Zweifel daran, ob ihr Wunsch nach einer Penisskulptur wirklich ernst gemeint sein könnte.
Schließlich, nach einem langen erfüllten Leben, schlief Catarina am 20. Januar 2021 im Alter von 100 Jahren friedlich ein.
Nach ihrem Tod kam die Familie zusammen und machte sich ans Werk. Man beauftragte einen Ingenieur, der die Penisskulptur Wirklichkeit werden lassen sollte. Tatsächlich war es kein leichtes Unterfangen.
Am Ende arbeiteten mehrere Handwerker am Traum von Catarina: darunter ein Tischler, ein Schleifer, ein Bildhauer und ein Holzschnitzer. Es dauerte einen ganzen Monat, bis die Skulptur fertig war. Probleme hatte beispielsweise der Hoden bereitet. Der erste Versuch ging schief, denn er war verformt und musste noch mal gebaut werden.
Grabstein sorgt für Aufsehen
Über 200 Kilogramm wiegt das gute Stück, das sogar feierlich eingeweiht wurde und wohl der einzige Grabschmuck dieser Art in Mexiko ist. Natürlich erregte die Skulptur viel Aufmerksamkeit — nicht nur in Catarinas Heimat.
„Ungefähr sieben von zehn Leuten scheinen die Penisskulptur positiv zu sehen oder zumindest zu respektieren, selbst wenn sie davon nicht begeistert sind. Der Rest besteht meist aus konservativen Leuten, die eher etwas verklemmt oder spießig sind.“, sagt Catarinas Enkel Álvaro. Aber alle Familienmitglieder haben zusammen vorher mögliche Reaktionen auf den Grabschmuck besprochen und sind auf Kritik vorbereitet. Was für sie zählt, ist den letzten Wunsch der geliebten Matriarchin erfüllt zu haben.
Auf jeden Fall kann man sich sicher sein, dass Catarina Orduña Pérez ihrer Familie, Freunden und Bekannten stets im Gedächtnis bleiben wird.
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Quellen: vice, infobae
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