Mit Tattoos ist es so eine Sache: Manche Menschen würden am liebsten ihren ganzen Körper zur Leinwand machen. Für andere sind Tätowierungen ein No-Go. Auf jeden Fall werden Männer und Frauen mit Tätowierungen anders wahrgenommen als ohne. Manchmal hat das sogar drastische Auswirkungen, wie die Waliserin und volltätowierte Mutter Melissa Sloan erfahren musste.
Eine Mutter auf Tattoo-Trip
Die 45-Jährige hat sieben Kinder und fing bereits als 20-Jährige an, sich regelmäßig Tattoos stechen zu lassen. Sie selbst behauptet, süchtig danach zu sein.
„Ich bekomme einen Kick und fühle mich großartig, aber nach ein paar Tagen lässt das wieder nach und ich mache es wieder. Drei Tattoos pro Woche sind es im Schnitt. Das ist so, wie wenn man eine Kippe raucht oder Alkohol trinkt: Man wird süchtig. Ich kann jetzt nicht mehr aufhören. Es ist süchtig machend, zumindest in meinem Fall. Ich kann einfach nicht aufhören“, erklärt sie.
Als Grund für ihre Tattoosucht nennt sie traumatische Erlebnisse während ihrer Kindheit. Sie erklärt, sexuell missbraucht worden zu sein und mit den Tattoos ihre emotionalen Wunden zu überdecken. Außerdem strebt sie einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde an.
Jeder Quadratzentimeter ist bedeckt
Inzwischen zieren über 800 Tattoos Melissas Körper. Alte Tätowierungen werden zudem regelmäßig aufgefrischt. Selbst ihr Gesicht ist längst völlig bedeckt, ebenso wie ihre Arme und Beine.
Doch die Tatoosucht ist nicht ohne Folgen: Wegen ihres extremen Erscheinungsbildes findet die 45-Jährige keine Arbeitsstelle mehr. Mittlerweile ist Melissa so verzweifelt, dass sie sogar in Betracht zieht, sich ihre Gesichtstattoos per Laser entfernen zu lassen.
Keine Arbeit für die tätowierte Mutter
„Ich habe mich um einen Job als Toiletten-Putzkraft in meiner Heimat beworben. Sie wollen mich wegen meiner Tattoos nicht einstellen“, sagt Melissa.
Gerade wegen ihrer sieben Kinder ist sie finanziell nicht besonders gut aufgestellt und lebt vor allem von Sozialhilfe. Ihre Tattoosucht kann sie sich deshalb noch leisten, weil sie sich oft selbst tätowiert oder von ihrem Freund tätowieren lässt.
Aber nicht nur ihre beruflichen Aussichten sind eingeschränkt. Im Alltag reagieren viele Menschen mit Unverständnis und Ablehnung, wenn sie Melissa begegnen.
„Die verrückte Melissa“
„Die Leute nennen mich die ‚verrückte Melissa‘, aber ich fühle mich einfach wie Melissa — die bin ich einfach. Wenn es ihnen nicht gefällt, müssen sie mich nicht ansehen. Es gibt immer voreingenommene Leute, die Vorurteile haben. Egal, worum es geht. Ich habe mich aber daran gewöhnt, dass ich angestarrt werde.“
Sogar die Schule ihrer Kinder darf die Mutter anscheinend nicht mehr betreten und selbst die Kneipe in ihrem Ort ist wegen ihrer Tattoos tabu.
Hoffentlich gibt jemand Melissa trotz ihres Äußerem eine Gelegenheit, sich in einem Job zu beweisen. Auf jeden Fall hätte sie eine Chance verdient.
Quelle: dailymail mirror dailystar
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