Die Wahrheit ist verrückter als jede erfundene Geschichte. In historischen Anekdoten etwa findet man so vieles, das einem Film oder einem Roman entstammen könnte. Aber wer sich mit Geschichte beschäftigt hat, der weiß genau, dass solche Momente wie die folgenden höchstwahrscheinlich tatsächlich passiert sind.
Zum Glück gibt es auch oft genug Zeugenberichte und Dokumentationen, die dafür sorgen, dass solche Storys nicht in Vergessenheit geraten. In heutigen Zeiten können wir sogar auf Beweisfotos zurückgreifen.
Grund genug, sich ein paar der schönsten Kuriositäten anzusehen, die die Welt so zu bieten hat.
1. Da hängten sie ihn auf
Thomas de Mahy, der Marquis von Favras, war ein französischer Aristokrat, der im Laufe der Französischen Revolution verhaftet und im Jahr 1790 zum Tod am Galgen verurteilt wurde. Als er sein Todesurteil gelesen hatte, waren seine letzten Worte: „Ich sehe, Sie haben da drei Rechtschreibfehler gemacht.“
2. Das etwas andere Haustier
Chito, ein Fischer aus Costa Rica, fand ein schwer verletztes Krokodil am Rande eines Flusses. Er pflegte es über sechs Monate hinweg gesund, bevor er Pocho, wie er das Tier genannt hatte, zurück in den Fluss brachte. Doch als er am nächsten Morgen aufwachte, saß Pocho wieder auf seiner Veranda. Das zutrauliche Krokodil gehört inzwischen zur Familie.
3. Ein ereignisreiches Leben
Richard Norris Williams (1891-1968) überlebte den Untergang der Titanic und musste 6 Stunden lang von der Hüfte abwärts in eiskaltem Wasser ausharren, bevor er gerettet wurde. Die Ärzte dachten erst, sie müssten seine Beine amputieren, aber er erholte sich vollkommen und gewann 1920 in Wimbledon ein Tennismatch.
4. Ein wichtiger Schritt
Helen Adams Keller (1880-1968) war 1904 die erste taubblinde Person, die einen Bachelorabschluss an einer Universität ablegte, und zwar am renommierten Radcliffe College in Cambridge im US-amerikanischen Massachusetts.
5. Die freundliche alte Dame
Die Elefantendame Vatsala ist wahrscheinlich der älteste lebende Elefant der Welt. Sie lebt im Panna-Tiger-Reservat im Norden Indiens und ist mit Sicherheit über 100 Jahre alt, aber ihre Geburtsurkunde ist schon lange verlorengegangen. Die alte Elefantin ist inzwischen erblindet, aber mithilfe ihres Rüssels und ihrer anderen Herdenmitglieder findet sie sich gut zurecht.
6. Mit Schirm, Charme und Melone
Major Allison Digby Tatham-Warter (1917-1993) war im Zweiten Weltkrieg ein Offizier der britischen Armee. Er führte Bajonett-Attacken an und trug dabei immer eine Melone und einen Regenschirm, weil er Probleme hatte, sich an die Codewörter zu erinnern, mit denen er und seine Kameraden sich untereinander bewiesen, dass sie Engländer und keine Deutschen waren. Er sagte, mit dem Schirm könne ihn jeder sofort als einen „verdammten englischen Narren“ identifizieren. Einmal setzte er einen deutschen Panzerwagen außer Gefecht, indem er seinen Schirm durch den Sichtschlitz hindurch ins Auge des Fahrers stach. Ein anderes Mal geleitete er einen Geistlichen unter seinem Schirm sicher durch den Kugelhagel. Als ihm jemand sagte, der Schirm würde ihm auf dem Schlachtfeld nichts nützen, war seine Antwort: „Ach du liebe Güte, aber was, wenn es regnet?“
7. Frag die Experten
Der US-Bundesstaat Florida hat ein Problem mit Dunklen Tigerpythons. Die Tiere sind in der Gegend nicht ansässig, sie entwischen entweder aus Zoos oder werden von überforderten Schlangenhaltern ausgesetzt, vermehren sich rasend schnell und dezimieren mit ihrem Appetit die örtliche Tierwelt. Die Regierung rief 2016 eine offizielle Python-Jagd aus, aber rund 1.000 Teilnehmer konnten in einem Monat nur 106 der Tiere fangen. Man bat schließlich die Schlangenjäger des Irula-Stammes aus Indien um Hilfe. Lediglich zwei(!) Jäger der Iruna kamen nach Florida und fingen im selben Zeitraum 27 Tigerpythons, darunter ein 5 Meter langes Exemplar. Vielleicht sollten sie Kurse geben.
8. So viele Eulen
Die Tour de France beschäftigt ein Team von zwei Männern, die jeden Tag vor dem Beginn des Rennens die Strecke abfahren und all die obszönen Graffiti auf der Straße so übermalen, dass sie sie zu Eulen, Schmetterlingen oder Fahrrädern werden.
9. Der dreiste Erpresser
1996 brach der berüchtigte Gangster Cheung Tze-keung in Hongkong in China in die Wohnung des Milliardärssohnes Victor Li Tzar-kuoi ein und hielt diesen dort als Geisel, um von dessen Vater Li Ka Shing eine Summe von 1.038.000.000 Hongkong-Dollar (etwa 117.470.460 Euro) zu erpressen. Der Vater zahlte das Lösegeld und Victor Li Tzar-kuoi wurde freigelassen. Kurze Zeit später rief der Gangster den Milliardär an und bat ihn um Anlagetipps für das Geld. Cheung Tze-keung wurde 1998 verhaftet, zum Tode verurteilt und hingerichtet.
10. Lost in Translation
Arthur Tudor, der ältere Bruder von Heinrich VIII. von England, schrieb sich im 15. Jahrhundert mit seiner spanischen Verlobten Katharina von Aragon Briefe auf Lateinisch, bevor die beiden sich schließlich zum ersten Mal gegenüberstanden. Latein war die gemeinsame Fremdsprache, die beide schreiben konnten – aber sie hatten unterschiedliche Aussprachen gelernt, sodass ein Gespräch erst einmal nicht funktionierte.
11. Zufall bleibt Zufall
Der sogenannte Spielerfehlschluss ist ein logischer Fehlschluss, dem die falsche Annahme zugrunde liegt, ein zufälliges Ereignis werde immer wahrscheinlicher, wenn es länger nicht passiert ist. Auf Englisch wird dies auch „Monte Carlo fallacy“ genannt. Der Begriff entstand, als am 18. August 1913 am Roulettetisch im Casino von Monte Carlo die Kugel 26 Male hintereinander auf Schwarz landete. An diesem Abend verloren Casinobesucher Millionen, weil sie immer mehr auf Rot setzten.
12. Satanisten wollen Bildung für alle
Der „Satanische Tempel“ ist die offizielle Organisation eines modernen, atheistischen Satanismus. Im Gegensatz zu der „Church of Satan“ distanziert sich der Tempel von okkulten Praktiken und vertritt ein humanistisches Menschenbild. Der Tempel schreibt unter anderem Stipendien für mittellose Kinder und Jugendliche aus, mit denen diese sich eine Ausbildung bis zum College-Abschluss finanzieren können.
Wenn man sich diese verrückten Geschichten ansieht, dann wird einem schnell klar, wo Schriftsteller ihre Ideen herbekommen. Egal, was für eine wilde Story jemand sich ausgedacht hat: Irgendwo und irgendwann ist garantiert schon einmal genau so etwas passiert.
Quelle: boredpanda
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